Trickdrachentuning, aber wie? / aber richtig!

    Hallo


    Ich habe mich schon oft gefragt, ob es so etwas wie richtungweisende Tipps zum Trickdrachentuning gibt!


    Mein Problem: Selbstgebaute Drachen fliegen, aber fliegen sie auch richtig? Hin und wieder macht mir mein TheWitch kleine Probleme und von daher suche ich eine Art Anleitung wie man einen Drachen einstellt.


    Ok, dass trifft es nicht so ganz, sondern eher eine Art Wegweiser, der bei Problemen die Richtung zeigt.


    Fangen wir mal mit der Waage an. Ok, Aktiv, Turbo, Reverse, 3 Pkt. Aber gibt es so etwas wie:


    • Wenn dieser Schenkel länger ist, dann wirkt es sich in groben Zügen so und so auf den Drachen aus.


    Gewichtstuning:
    • Drachen will nicht in den Backflip! Wo setzt man nun am ehesten die Gewichte an, damit man zu dem gewünschten Erfolg kommt?
    • Was bringt ein Gewicht in der Nähe des Kielstabes? Was an der Nase?


    Na klar wird es keine ultimative Anleitung werden, eher eine Art Nachschlagewerk, wenn man Probleme mit seinen Ticksern hat oder wie halt den persönlichen Wünschen etwas anpassen will.


    Ich denke mal die meisten werden eine Art „Goldkorn“ auf Lager haben, dass mit uns teilbar ist.


    Ggf. könnte man dann ein Sammelsurium für das Drachenwiki draus machen. Ich denke es wäre sehr hilfreich.


    Ich weiss, dass in vielen Beiträgen einige Tips stehen, aber halt nicht gebündelt. Von daher: Zerreisst den Thread nicht, sondern helft ggf. mit.


    Andreas

    So eine Anleitung zum Einstellen für den Drachen könnte ich auch gebrauchen. Sicher ist es gut sowas mal ins DrachenWiki zu stellen oder einen Artikel davon zu machen.


    Zitat

    Gewichtstuning:
    • Drachen will nicht in den Backflip! Wo setzt man nun am ehesten die Gewichte an, damit man zu dem gewünschten Erfolg kommt?
    • Was bringt ein Gewicht in der Nähe des Kielstabes?


    Bei meinen selbstgebauten Drachen hatte ich das gleiche Problem, dass sie nicht in den Backflip wollten. Ich habe dann halt probiert, mit weniger und mehr Gewicht im Po. Erst bin ich davon ausgegangen, dass weniger Gewicht zum Ziel führt. Weit gefehlt, ich musste das Gewicht erhöhen.


    Meine Gewichte am Kielstabende bringe ich soweit wie möglich am Ende an, denn so könnten es ein bis zwei Gramm weniger sein. Ich hatte mal ein 15cm langes Gewicht in den Kielstab gestetzt, aber irgendwie brachte es nicht so viel wie ein kürzeres Gewicht im Po und noch eins zusätzlich am Kielstab mit Strapse befestigt. In der Summe war das Gesamtgewicht geringer wie vorher das lange Gewicht alleine.

    Gruß
    Ralf


    Drachen fliegen ist erfrischend anders.

    Zitat

    Erst bin ich davon ausgegangen, dass weniger Gewicht zum Ziel führt. Weit gefehlt, ich musste das Gewicht erhöhen.


    Das kann ich bestätigen, hab ich auch erst durchs testen herausgefunden.


    Die letzten Drachen bauete ich immer "bleifrei"! Geh dann auf die Wiese und fliege den Drachen ein. Als Gewichte habe ich mir bei ATU für eine Spende in die Kaffeekasse Klebegewichte für Alufelgen geholt. 2,5 und 5 Gramm. Damit kann ich dann das Gewicht so und dort positionieren wo es sich positiv auswirkt, ohne großen Zeitaufwand. Sollte es zuviel sein oder sich nicht die gewünschte Wirkung einstellen, mach ich es halt wieder weg.

    Zitat

    Original von Andreas W
    ......
    Ich weiss, dass in vielen Beiträgen einige Tips stehen, aber halt nicht gebündelt. Von daher: Zerreisst den Thread nicht, sondern helft ggf. mit.
    Andreas


    Hallo Andreas,
    sollen wir Dir wirklich den Spaß nehmen, etwas zu lernen, indem Du die Tips zusammenträgst?
    Wenn Du schon weisst, das es Tips gibt, kann ein Search/Find/Copy/Paste nicht mehr so schlimm sein.
    Mal positiv ausgedrückt:
    Wenn eine Grundlage vorhanden ist, wirst Du die Spezialisten eher dazu bekommen, weiterführende Tips zu geben.
    Es wird Dir auch keiner übelnehmen, wenn mal falsche Infos aufgeführt ist.
    Nur Mut.


    Um Dich zu motivieren:
    - unter dem Stichwort "Gewichtstuning" findest Du schon mal allerhand.
    - Wenn es um Rotation um die Querachse geht ("will nicht in den Backflip"), schau mal unter YoYo tuning nach.
    - usw.


    - im Netz google "Andy Wardley Bridle Design"
    usw. usw. usw.


    Viel Spaß


    Hans

    Das von Andreas angesprochene Problem hatte ich auch. Als Anfänger weiss man bei den selbst gebauten Drachen eben eben nicht, an welchem Ende der Leinen das Problem liegt; will er nun nicht, weil ich noch nicht richtig weiss wie es geht oder weil ich beim Bauen etwas falsch gemacht habe? Das war für mich der Grund, Drachen kaufen zu gehen, nach dem Motto: Mit dem muss es ja gehen, also liegt's an mir.


    Wenn sich jemand an eine komplette Neukonstruktion wagt, wird man davon ausgehen müssen, dass derjenige weiss was er tut. Schwierig wird es eben, wenn man den nach Bauplan angefertigten Drachen irgendwelche Dinge an- oder abgewöhnen möchte, sei es aus Experimentierlust oder zur Anpassung an bestimmte persönliche Vorlieben.
    Sinnvoll wäre also so eine Art Optimierungsschema, bestehend aus der gewünschten Eigenschaft, den möglichen Maßnahmen und den sich daraus womöglich ergebenden Konsequenzen. Für eine Komplettbearbeitung habe ich nicht genug Ahnung, käme also darauf an, dass möglichst viele Ihr Knowhow beisteuern.
    Hat man einen vorläufigen Abschluß erreicht, werde ich die eventuell zusammenkommenden Erkenntnisse gerne in tabellarischer Form bearbeiten. Hier im Forum lassen sich Tabellen ja nicht so ohne Weiteres erstellen, daher habe ich einen Güügle-Spreadsheet angelegt mit einem Beispielseintrag.
    Erste Spalte enthält die gewünschte Änderung der Flugeigenschaften, die zweite eine oder mehrere denkbare Maßnahmen, die dritte Spalte eventuell zu erwartende Konsequenzen. In dem Falle, dass diese Tabelle entsprechend gefüllt ist, kann man dann diese unerwünschte Konsequenz in der ersten Spalte wieder suchen und sich nach und nach sozusagen spiralig auf sein Ziel vorarbeiten.


    Auf die Tabelle hat unter diesem Link, ein eigenes Güügle-Konto ist nicht notwendig, Login ist unnötig):


    http://spreadsheets.google.com…T0hMdi1KaERMTWF0M2c&hl=en


    jeder freien Zugriff, alles ist editierbar.


    Eine Annäherung an die Problematik der Eingangsfrage ist das allemal, mal sehen was dabei rauskommt, die Idee hatte ich schon länger. Ist alles noch eher ein grobes Konzept, aber jeder kann mitmachen und es verfeinern.
    Bei abweichenden Ideen kann ja hier im Thread diskutiert werden. :-O


    Grusserik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    @Erik: Sehr treffend beschrieben.


    Klasse input.


    Koebi-lee: Danke für den Link. Den werde ich mal ein wenig durcharbeiten und gucken, was direkt verwertbar ist.


    -Andreas

    Koebi-lee: vielen Dank für den super Link, nach sowas hab ich auch schon lange gesucht aber nie eine so detailierte Erklärung gefunden.

    "Freestyle is not just another word for "trick flying". Sure, freestyle flying will often include radical tricks and extreme moves, but the two are not synonymous. Freestyle is about Freedom and Style. Freedom to express yourself and explore the moment, and to do it with style. Freestyle flying can be any kind of flying. That's where the freedom comes from."
    Andy Wardley
    -----------------------------------------------------
    Benson: SuperFly (UL & STD), Deep Space (UL, STD & Vented), Inner Space - Level One: JJF Excalibur UL, JJF (STD & Vented)


    Ist Problem und Optimierungswunsch nicht das gleiche? Das eine ist nur positiv und das andere negativ Formuliert.


    Und wie soll das aussehen, wenn man zu einem Optimierungswunsch/Problem mehrere Änderungsmöglichkeiten eintragen will?

    Ich bin mal gespannt was letztendlich bei rummkommt.


    Meiner Erfahrungen nach ist es oft so dass sich die unterschiedlichsten Parameter gegenseitig beeinflussen. Sodas man gefahrläuft bei dem Versuch dort System rein zu bringen in einer "If - then " oder "If - then - else" Schleife landet.


    Wenn ich in Erik's liste schau fällt mir sofort der erste Punkt "YoYo" auf.
    Das YoYo verhalten zb. lässt sich mittels Gewichtstuning am Heck, oder/und durch tauchen des vertikalen Stabs beinflussen. Aber auch durch die länge der oberen Spreize oder eine geänderte Waageneinstellung. Jede der Vier Möglichkeiten beeinflusst auf seine eigene Art das Flugverhalten was sich dann nur durch änderen anderer Parameter justieren lässt. Beim Gewichtstuning am Heck (im Plus) zb. neigt der Kite (idR) dazu engere spinns zu fliegen und stärker zu ziehen. Dem kann ich dann wieder mit der Waage gegensteuren - hier aber auch mit etlichen Parametern, die ihrer seits wieder das Flugverhalten ändern. Die Änderungen können dann bei einer aktivierten oder reverse aktivierte Waage wieder ganz anders ausschauen. Hier spätestens beisst sich dann die Katze in den Schwanz und dreht sich wie wild im Kreis ;) Ein Eiertanz der seines gleichen sucht.

    Man kann also die gemachten Erfahungen nicht direkt von einem auf dem anderen Kite übertragen. Dafür unterscheiden sich die konstruktiven Ansätze der Kites (im Detail, und darauf kommt es sehr oft an) zu deutlich.


    Achja, und nicht zu vergessen : der Wind und dessen Qualität.

    Klar beeinflussen sich die unterschiedlichen Tuningmöglichkiten gegenseitig. Aber dennoch hat jede Maßnahme eine bestimmte Auswirkung und diese zu (er-)kennen gilt es eben, um dann später durch optimieren ALLER Komponenten, das vermeintlich beste Flugverhalten (für seinen persönlichen Stil und/oder herrschende Windverhältnisse) zu erreichen. Nur, wenn ich ich keinerlei Kenntnis von den Möglichkiten habe, werde ich gar keine Verbesserung zu Wege bringen. Daher finde ich den Ansatz der tabellarischen Sammlung nicht verkehrt und zu einem "Problem" kann es doch durchaus mehrere Lösungs-Ansätze (Vorschlag: = mehrere Zeilen i.d. Tabelle mit selber "Problem"-Beschreibung) geben.
    Die Kite-Entwickler entwerfen ja auch zunächst einige Prototypen und versuchen diese dann durch Ändern vieler Parameter bis zur Serienreife zu optimieren und da hilft dann eben nur testen, ändern, testen, ändern ... Ich kann mir schon vorstellen, das dies erheblich leichter ist, wenn man generell weiß, wo man "schrauben" muß um Verbesserungen zu erzielen.


    LG Frank


    Zitat

    Original von Mr.X
    Ist Problem und Optimierungswunsch nicht das gleiche? Das eine ist nur positiv und das andere negativ Formuliert.


    Und wie soll das aussehen, wenn man zu einem Optimierungswunsch/Problem mehrere Änderungsmöglichkeiten eintragen will?


    Naja, einfach eine neue Zeile einfügen und dann die 2. Änderung "unter" das Problem/den Optimierungswusch eintragen. Sollte gehen. Notfalls kann man noch einen dicken Rahmen um das eine "Thema" tippern.


    -Andreas

    Ich habe die Tabelle mal etwas ergänzt. Nun dürfte auch die Problematik von Wirkung und Nebenwirkung deutlich werden. Dreht man sich mit Yoyo und Backflip im Kreis, würde ich an den Segelschnitt rangehen. Das geht dann aber vom Tuning direkt in die Konstruktion und ist jederzeit für eine Überraschung gut. Auch wenn ich die Auswirkungen tendenziell gut einschätzen kann, ist die Frage immer, wieviel Änderung bringt wieviel Effekt. War es zuviel, ist schon wieder ein Segel für die Tonne. Das ist wie ein Reglerabgleich, bei dem jede Parameteränderung einen Tag Zeit in Anspruch nimmt.


    Gruß
    Heiko

    Hallo Heiko


    Wie Erik (Datenland) und auch andere erkannt haben, geht es auch um das Tunen von Kites, die nach einem öffentlichen Bauplan entstanden sind.


    Zitat

    Als Anfänger weiss man bei den selbst gebauten Drachen eben eben nicht, an welchem Ende der Leinen das Problem liegt; will er nun nicht, weil ich noch nicht richtig weiss wie es geht oder weil ich beim Bauen etwas falsch gemacht habe? Das war für mich der Grund, Drachen kaufen zu gehen, nach dem Motto: Mit dem muss es ja gehen, also liegt's an mir.


    Diese Problematik wollte ich durch diesen Thread lösen, darstellen oder verdeutlichen.


    Klar hält man sich nicht immer zu 100% an den Bauplan, aber im Groben und Ganzen sollte der Kite doch das vollbringen können, was die Videos auf "DuTube" uns zeigen.


    Ich finde die Idee mit dem google Dokument von Erik klasse. Ich hoffe, dass viele mithelfen es zu füllen.


    Sie für den Anfang doch schon ganz nett aus.


    Mich interessiert noch das Gewichtstuning sehr. Was bringen die verschiedenen Gewichte an den unterschiedlichen Positionen? Ich habe einige Drachen gesehen, die haben am seitlichen Verbinder für die oQS kleine Gewichte..... Nur wozu?


    -Andreas


    PS: Ich habe das mit dem Backflip mal erweitert :) Wie bekommt man den denn tiefer? Die Leinen sind schon locker.... mehr geht nicht.

    Fängt schon an so auszusehen, wie ich es mir gedacht habe, Super. Stehen schon Sachen drin, von denen ich keine Ahnung habe. Wie sorgen wir jetzt dafür, dass hier möglichst viele reinschauen und ihr Knowhow beisteuern?


    Grusserik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    @ Heiko: Freut mich das Du aufgetaucht bist. Ich hatte Dich mit der Idee schon mal belämmert, meine ich mich erinnern zu können. Dieser Thread und die Möglichkeiten des Google-Kontos haben mich jetzt veranlasst, das mal grob in die Tat umzusetzen und zu versuchen, das versammelte Fachwissen hier im Forum "anzuzapfen". Es ist bestimmt, wie Du sagst, das sich viele Dinge mit einer solch einfachen Struktur nicht darstellen oder sogar lösen lassen, aber so manches mal sind ja auch die Fragen eher einfacher Natur.


    Grusserik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    Zitat

    PS: Ich habe das mit dem Backflip mal erweitert Wie bekommt man den denn tiefer? Die Leinen sind schon locker.... mehr geht nicht.


    warscheinlich ist genau das mit den lockeren Leinen das Problem. Viele Drachen verharren in der Position, in der ihnen der Schwung ausgeht. Fliegerisch kannst Du das durch härteren Input ausgleichen. Slack sollte nur so viel sein, dass es kein Yoyo wird.


    Konstruktiv kann man durch längere innere Standoffs den Anpressdruck des Windes auf den Kiel erhöhen. Einen ähnlichen Effekt hat es, den inneren oder einzigen Standoff nach innen zu versetzen. Dies hat aber den Nachteil, dass der Drachen geradezu penetrant fest im Backflip liegt und nicht mehr raus will.


    Zitat

    Mich interessiert noch das Gewichtstuning sehr. Was bringen die verschiedenen Gewichte an den unterschiedlichen Positionen? Ich habe einige Drachen gesehen, die haben am seitlichen Verbinder für die oQS kleine Gewichte..... Nur wozu?


    An der oberen Spreize sehe ich keinen wirklichen Sinn drin. Allgemein halte ich nichts von Gewichten an anderen Stellen, als dem Kielende. Den Rest muss der Segelschnitt hergeben. Um ein bestehendes Konzept an die eigenen Vorstellungen anzupassen ist das aber sicher eine Möglichkeit. Folgende Varianten habe ich mit unterschiedlichem Erfolg getestet:


    Gewicht am Kielende - Beschleunigt den Drachen um die Querachse, was bei Flic-Flacs zu "Bremsproblemen" führen kann, wenn man es übertreibt. Der Effekt wird durch eine Verschiebung des Schwerpunktes erreicht.


    Gewicht wird knapp über dem Mittelkreuz (auf dem Schwerpunkt des Drachens) - Durch die Erhöhung der Masseträgheit am Schwerpunkt des Drachens rastet dieser in Fade und Backflip besser ein und klappt bei der Jacobsladder williger rum. Zudem wickelt er schneller und sicherer. Leider ist diese Maßnahme recht ineffizient. Um den Drachen spürbar zu beschleunigen, ist sehr viel Gewicht nötig, wickeln sollte er deshalb schon ohne Gewicht.


    Gewicht in Nase - Kompensiert das Heckgewicht, kann dem Drachen zu einem tiefen Backflip verhelfen.


    Gewicht an den unteren Seitenstabverbindern - Beschleunigt den Drachen bei allen flachen Rotatioonen (Backflip, 540 Flatspin)


    Gruß
    Heiko