Zugkrafttests

    Ich möchte mal einen "Vorgabewerte - Drachenflieger - Vergleichstest" anschieben.


    Frage : hääääääääää...... was das denn..... ?


    Antwort: Der Test soll mal am Live Objekt prüfen, welche Übereinstimmung zwischen den Angaben auf der Verpackung und dem Live Test bestehen.


    Die Idee ist, das auf den vielen Verpackungen von gekauften Drachen ja eine Zugkraft bzw. empfohlene Leinenstärke angegeben ist.


    Und dies möchte ich mal "am konkreten Objekt" testen lassen.


    Wir haben da auch schon mal angefangen und haben einen Powersled mit 3,00 m Spannweite und 1,50 m Standhöhe getestet.
    Dieser Drache ist mit 100 daN Zugkraft abgegeben.


    Den haben wir auf 80 m Höhe gehangen und in die Flugschnur so eine Zugwaage eingebunden, die einen Mitnehmer hat und die größte Zugkraft anzeigt.


    Daneben noch einen Windmesser..... einen Windmaster 2.......


    Das Ergebnis war....... das der Drachen ca. 3 Stunden am Himmel stand....... die Windstärke wurde auf dem Windmaster mit maximal 22 km/h angezeigt.... also anfang 4 bft.


    Und jetzt kommt es........ weswegen ich diesen Thread aufgemacht habe.


    Der Powersel ist mit max. 100 daN Zugkraft angegeben und der Power Sled sollte ab ca. 5 bft nicht mehr geflogen werden.


    Die Waage zeigte bei einem Wind bis 22 km/h eine maximale Zugkraft an der Leine von 17 kg an.


    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder würdet ihr auch mal diesen Test an anderen Drachen durchführen.


    Ich bin auch Eure Ergebnisse gespannt.

    Da wäre eine Messreihe interessant, der Einzelwert ist nicht sehr aussagekräftig. Ganz sicher steigt die Zugkraft nicht linear mit der Windgeschwindigkeit, sondern wesentlich stärker.
    Hast Du Pech, knallt Dir mal eine 6er Boe in den Drachen, dann bist Du wahrscheinlich kurzfristig bei 50 kp.
    Ein nicht so drachenerfahrener Flieger (nicht Du) macht einen schlechten Knoten in die Leine, Bruchlast um 50% gesenkt, bleibt bei einer 100er Leine auch 50 kp und schon macht's Zing.


    Neulich war Berliner Besuch bei uns auf der Wiese, brachte einen S-Kite mit. Bei Windstärke 4 ein paar Mal durch die Powerzone, und die 180 kp Leine war durch. Geht sich rechnerisch auch nicht aus, der Pilot hätte bei wirklichen 180 kp Belastung schon lange abgehoben.


    Besagter "Tester" ist Besitzer eines Flare-Trains, solange der brav am Himmel steht, hält sich die Zugkraft in Grenzen. Hat man bei der Landung Pech, stellt sich der ganze Zug pötzlich senkrecht zum Wind. Dann hält den nichts mehr.


    Wenn's dumm kommt, ist fünffache Sicherheit plötzlich ziemlich wenig. Wenn man alle Sicherheitmargen mit einrechnet, kommst Du bei der Baustatik auch schnell auf einen solchen Wert!


    Wovor ich richtig Schiss habe sind allerdings Bodenanker. Da kann man sich auf gar nichts verlassen. Und wenn er ausreisst, schießen zwei Kilo Stahl in Kopfhöhe über den Acker...


    Bitte keine riskanten Selbstversuche :-O


    Gruss nach WB, Erik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"

    Hallo Erik......


    die "Messreihe" hat sich dadurch ergeben, das sowohl der Drachen diese 3 Stunden lang die Zugkraftwaage in der Leine hatte und diese eben diesen "Mitnehmer" drin hat die den Maximalwert festhält und auch der Windmaster aufgestellt wurde der ebenfalls den Maximalwert angegeben hat.


    Was mich nur so extrem verwundert hat war das Ergebnis, ==> nämlich das
    tatsächlich max. 17 daN (man darf auch getrost kg sagen [obwohl physikalisch nicht korrekt ;) ])
    bei 22 km/h angefallen sind.


    Jeden den wir gefragt haben hat den Wert WESENTLICH höher eingeschätzt...... und zwar fast immer den ca. 3-fachen Wert.


    Nachsatz zu den Bodenankern:
    Das ist jetzt zwar ein anderes Thema.... aber dennoch.
    Es sollte jedem Drachenflieger immer und immer wieder vor Augen geführt werden..... besser in Fleisch und Blut übergehen....... das die LEINE das schwächste Glied zu sein hat...... nicht der Anker !!!
    Reißt die Leine ==> muß nam eben mal ein paar Meter laufen (ok.... vieleicht auch mal ne Stang wechseln oder ein Loch zutüteln) ........ ==> Kommt der Anker..... tuts zu oft unnötiger weise weh
    Ich denke Sonnenwind wird wissen was ich meine.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Uwe!


    Genau darüber haben wir uns auf Fanö unterhalten. So wie Erik geschrieben hat sollte man bei Knoten die Bruchlast gedanklich halbieren. Dazu kommen Witterungseinflüsse durch z.B. Sand, Salz oder Schmutz, die die Leine sicherlich auch angreifen. Also vielleicht wieder halbieren!? Dann wären wir nur noch bei 25 kp. Du hattest 17 kg gemessen. Weit weg sind wir dann schon nicht mehr! Lass den Wind stärker werden und ne stärkere Böe kommen und schon ist die Leine durch.


    Ich denke das die Firmen bei den Angaben zur Leinenstärke solche Überlegungen mit einbeziehen und auf Nummer sicher gehen wollen! Denn unzufriedene Kunden, die im angegebenen Windbereich und mit den empfohlenen Leinen geflogen sind, sich dann aber über gerissene Leinen beschweren möchte wohl kein Hersteller haben.

    Zitat

    Original von Ponti
    Was mich nur so extrem verwundert hat war das Ergebnis, ==> nämlich das
    tatsächlich max. 17 daN (man darf auch getrost kg sagen [obwohl physikalisch nicht korrekt ;) ])
    bei 22 km/h angefallen sind.


    kann ich bestätigen. Hatte auch einmal eine Waage mit Mitnehmer über einen längeren Zeitraum in der Leine gehabt und bin selbst bei grossen Stablosen nicht über 27kg rausgekommen. Andererseits habe ich auch schon gesehen, wie just diese grossen Stablosen eine 1000kg Leine zerbröselt haben. Offensichtlich spielen also noch andere Faktoren in die Rechnung ein - Beschaffenheit der Leine, deren Alter, deren Zustand etc.


    Gruss
    Ralf

    Zitat

    .....Offensichtlich spielen also noch andere Faktoren in die Rechnung ein..


    Jupp, wo habt ihr den gemessen? Ich denke am Unteren Ende. Ist den die Last am oberen Ende nicht größer?
    welche Faktoren könnten noch mit einfließen? Gewicht der Leine. Windlast auf der Leine, Elastizität, dynamische kräfte? Oder ist sowas unerheblich?
    Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen:
    Eine Böe hat mir eine 70daN Lenkleine zerrissen und nicht am Knoten. Eigentlich hätte mein Arm dabei ausgekugelt sein müssen. Dem war aber nicht so. ;)

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    Zitat

    Original von Achim X
    Jupp, wo habt ihr den gemessen? Ich denke am Unteren Ende.


    yep


    Zitat

    Ist den die Last am oberen Ende nicht größer?


    da ist was dran! Durch die Elastizität der Leine sollte Zugkraft auf dem Weg zum Ankerpunkt "geschluckt" werden. Interessanter Ansatz! Muss mal ausprobiert werden.....


    gR

    Salut,


    Im Drachenmagazin gab es mal einen Interressanten Bericht über eine Testreihe Zugkraft an Matten beim Buggyfahren.
    Es zeiggte sich, das die tatsächliche Belastung der Leinen sehr gering ist, so das rein theoretisch z.B. 70kg als Bremsleinen in den meisten Fällen voll ausreichen würde. Abnutzung, Beschädigungen, aussergewöhnliche dynamische Belastungen und Knotung der Leine sind dabei allerdings nicht berücksichtigt.


    Habt ihr mit dem Windmaster in 80m Höhe gemessen?

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

    Steph......


    nein..... der Drachen war an 100 m Leine rausgelassen und der Windmaster stand auf einer Stange in ca. 1,50 m Höhe. Ich vermute, das er in 80 m Höhe noch etwas mehr angezeigt hätte..... habe aber noch nie einen Windmaster an die Leine getütelt...... währe mal eine Idee.

    Der Wind kann schon sehr unterschiedlich sein bei einem solchen Höhenunterschied.

    Zitat

    Ich vermute, das er in 80 m Höhe noch etwas mehr angezeigt hätte


    Sehr wahrscheinlich, aber weniger ist auch möglich.
    Mal ausprobieren. ;)

    À plus


    Steph/Elément'Air
    Calvados/France

    ähm... wenn der kite so da oben vor sich hin schwebt... zieht er doch gar nicht...


    erst wenn du den voll im windfenster hast zieht er... dann ist die frage was du amchst...


    ich vergleiche jetzt s-kite und mirage...


    der s-kite zieht auf der stelle beim drehen kaum und holt eher schwund aus der großen drehung... (wurde mir so vom knicki erklärt, muss also stimmen)


    so die mirage hat ihren maximalen zug, wenn du sie auf der stelle mitten im windfenster drehst... also vollkommener gegensatz...


    dann das problem mit den leinen... in 80m höhe ist ein anderer wind... meistens minimum 1bft mehr als am boden... das heißt, wenn du am boden misst, ist dein messergebniss falsch... einfacher messfehler: du bist 80m zu weit vom drachen weg...


    man müsste während man misst den drachen hin und her fliegen lassen und gucken, wo er den meisten zug unter welchen voraussetzungen macht... loops drehen, kleine große, ein bisschen von links nach rechts fliegen.... usw usw...


    erst dann kannst du ablesen und sagen der maximale zug war "xy"


    alos folglich: wenn der drachen oben am zenit des windfensters steht, kann er gar nicht ziehen, weil der wind nur so ein bisschen drunter durch fegt und den drachen nur in der luft behält...


    -------------------------------------------


    anders verhält es sich dann mit den lifter drachen... denn die fangen da oben den wind ja regelrecht, damit sie auch oben bleiben, wenn man große lasten ran hängt...


    aber ich ürde sagen, dass sie erst unter belastung ihre wahre zugkraft zeigen... also wenn ich 500kg meinetwegen dran hänge und er die höhe behält bzw gerade beginnt runter zu kommen, dann hat er 500kg "tragfähigkeit"
    - Editiert von Sven aus Heide am 05.07.2007, 15:14 -

    @ Sven: Nimm mal eine 10 er Eddy50er-Kette bei 2- 3 bft. in die Hand. Das sind 10 Kinderdrachen hintereinander und dann sag mir nochmal, dass ein Kite der da nur so vor sich hinschwebt keinen Zug hat.

    Zitat

    Original von ErimSee
    @ Sven: Nimm mal eine 10 er Eddy50er-Kette bei 2- 3 bft. in die Hand. Das sind 10 Kinderdrachen hintereinander und dann sag mir nochmal, dass ein Kite der da nur so vor sich hinschwebt keinen Zug hat.


    ist wieder der fall was auch am ende stand... du hast einfach mehrere kleine "windfänger" wenn du jetzt sagst 10 stück, summiert sich das rauf
    klar zieht ein einzelner kaum... aber hast du 2, dann merkst du schon, wie durch den 2. mehr zug entsteht... bei 10 logo... netschieden mehr zug...




    Zitat

    Original von Grimmi
    (?) (?) (?)


    Hallo Sven!


    Schau Dir mal den Bereich an! Es geht um die Zugkraft bei Einleinern! :-O


    :) jo hab ich gesehen... hatte ich auch schon in der hand :)


    daher der rückschluss auch am schluss... das ganze hat sich für mich so dargestellt, dass der lifter ohne gewichte dran nur vor sich hin baumelt... also kaum zieht... wenn ich dann irgendwas ran hänge, dann beginnt der unten auch zu ziehen...
    mir wurde das dann auch so erklärt, dass man gucken muss, was da an gewichten dran hängt und dann, wenn er höhe zu verlieren beginnt, dann kannst du sagen, er hat so und soviel zugkraft :)

    Zitat

    Ist den die Last am oberen Ende nicht größer?


    Die Belastung der Leine ist im Grunde überall die gleiche, nur dass im unteren Teil der Leine die Zuglast etwas durch die Windlast zunimmt.

    Zitat

    Durch die Elastizität der Leine sollte Zugkraft auf dem Weg zum Ankerpunkt "geschluckt" werden


    Kräfte können nicht "geschluckt" werden und damit verschwinden ;) Kräfte bleiben immer erhalten, ihre Art kann jedoch umgewandelt werden in z.B. Torsionskraft, Schubkraft u.s.w. oder sie wird in Reibungs-/Wärmeenergie umgewandelt.
    Also, meines Erachtens sollte die gemessene Kraft unten am Bodenanker/Handgelenk die Größte Messgröße sein.


    cu
    Krone

    Nitro 1.6; Rev 1.2b (Thx to ALF!!!); 1/3-S-Kite 7.8; Power Hawk 340; Tauros Vers.1 Nr.41; Oxi Pro I 6,2; Buster II 10qm; Zodarian
    Ex: Thor's Hammer; Bad Widow; Topas 3.0; Jet Stream; Mammut; Guerilla I 15; JOJO RS2700 & 6700; Buster I in 0.7, 2.0 5.5 und 9.0;FS Speed 10 & 17; Brooza 5.5; Montana II in 12,5; Ekko Alpha 3.0, 4.5, 6,0, 8.6

    ####################################
    ich vergleiche jetzt s-kite und mirage...
    ####################################


    sorry..... können wir uns darauf verständigen, das wir hier im Einleiner Bereich sind und
    ich nach der Zugkraft von EINLEINERN gefragt hatt.


    Das Lankdrachenthema ist wieder ein ganz anderes und wenn..... dann dafür bitte einen eigenen Thread im betreffenden Bereich aufmachen.


    Danke

    @PAW


    ich auch......
    weil:
    - das was noch oben strebt ==> der Drachen mit seinem Auftrieb [auf Grund der Luftanströmung] ist
    und
    - das was entgegenwirkt ==> die Hand, die den Drachen unten festhält UND das Leinengewicht incl. Windlast und Leinengedöns ist.


    Ich werde demnächst mal die Zugwaage OBEN einhängen.

    moin moin,


    das ist nen sehr interessantes Thema! mir selbst ist auch schon aufgefallen, dass selbst große Drachen relativ wenig ziehen, zumindest im Verhältnis zu dem, was man als Flugleine verwendet. Auf der Homepage von Kite and Art stehen dazu ein paar Erklärungen..., so wie, dass z.B. die Nutzlast einer Leine immer deutlich kleiner (5-10%) sein soll als die angegebene kp Zahl, denn die gibt den Wert an, bis zu dem die Leine im extremsten Falle halten kann, natürlich nur unter optimalsten Laborbedingungen, sprich ohne Knoten, ohne "Drall", ohne Sand, ohne Salzkristalle...


    Besonders spannend ist die Frage, wie es sich wohl mit der Zugkraft in Bezug auf den Messpunkt verhält!
    Ich würde tippen, dass die Zugkraft oben und unten gleich ist, mit dem Unterschied, dass am oberen Ende noch das Gewicht der Leine mit hinzu kommt, bei ner 1000kg Leine sind das aber auch nur ca. 4kg. Wenn bei Böen die Zugkraft schnell steigt, dann wird sich das meiner Meinung nach ziemlich schnell auf die ganze Leine verteilen. Wenn man sich das mal mit nem Gummiband vorstellt, dann verändert sich die Ausdehnung ja auch relativ gleich mäßig, so dass der Zug auch an jeder Stelle gleich ist; so sollte es sich ja auch bei nem Abschleppseil verhalten.


    Um das theoretische zu beweisen müsste man einfach mal eine Waage oben am Waagepunkt anbringen und eine unten am Anker.


    Auf weitere Daten und Ergebnisse bin ich sehr gespannt!

    Vom Leinengewicht abgesehen ist die Zugkraft an jeder Stelle der Leine gleich. Wenn an einem Ende der Leine eine Kraft auftritt wird die doch sofort bis zum anderen Ende "durchgereicht"!
    Bei den meisten Drachen ist es bestimmt so, das sie am Zenith ihre geringste Zugkraft haben; dort wird eben, je nach Drachen das aerodynamische Optimum der jeweiligen Konstruktion erreicht, die angreifenden Kräfte sind im Gleichgewicht.
    Um dort hinzukommen, muss der Drachen aber durch einige Flugzustände wo das nicht so ist. Direkt beim Start steht ein Drachen praktisch senkrecht zur Windrichtung, also ist dort der Zug an der Leine auch besonders hoch. Desgleichen auch meistens bei der Landung. Damit ist doch klar, das eine Leine auf diese sowieso schon potentiell gefährlichen Flugphasen hin dimensioniert werden muss, sonst kommt der Drachen gar nicht oben an...


    Grusserik

    "Kann ich bitte Deine Kekse haben?"