"First Wind" für meinen Kami


    Hallo,


    endlich waren heute seit Weihnachten mal die richtigen Windbedingungen für meinen neuen Kamikaze Butterfly. Es waren gemessene böige 3-4 Bft in Bodennähe. Bezogen hatte ich den Kami über Wolfang Sieberts "Drachenkiste" incl. passender Griffe. Das Design entspricht genau den Vorgaben des Colorizers und die Verarbeitung ist tadellos sauber.
    Den Zusammenbau habe ich vorab schon mal zuhause geübt. Es sind immerhin neun CFK-Rohre, die man in Schlaufen, Endkappen, Taschen uns sonst was einspannen muss. Direkt auf der Wiese, intuitiv ohne Anleitung wäre da fast nix zu machen
    Kurz noch vorab: Ich habe bereits einige Erfahrung mit einem bestimmt 20 Jahre alten Twin. Um diesen Twin fliegen zu können, muss man sich sehr diszipliniert an die Vierleiner-Flugregeln halten. Diese Erfahrung hat mir den Umgang mit dem Kami sehr erleichtert.
    Nachdem ich die 4 Stück 30daN Leinen an Griffen und Kami befestigt hatte, konnte es endlich losgehen. Anders als beim Twin hat der Kami klar eine Vorzugsrichtung. Rückwärstflug geht natürlich auch prima, wenn auch lange nicht mit so viel Speed. Wenn man das "Gasgeben" beim Rückwärstflug übertreibt, reißt urspötzlich die Strömung ab.
    Ansonsten ist der Kami wirklich sehr präzise und sehr satt zu fliegen. Man hat da richtig was in der Hand, besonders wenn man bei 4 Bft einen rasanten Senkrechtstart hinlegt. Der Zug ist schon deutlich spürbar, das Fluggeräusch fast schon beunruhigend und die Geschwindigkeit dabei echt enorm. Ich wusste bereits nach 5 Minuten Flugzeit: Das wird meine neue Herausforderung und sie wird tierischen Spaß bringen. Besonders schön geht das Positionieren in der Luft in jeder x-beliebigen Stellung. Hierbei bekommt man ein richtig gutes Feeling für den Kami. Auch Slides, egal ob vertikal oder horizontal gehen mühelos, wenn der Wind nicht zu böig ist. Faszinierend ist, wie man den Kami aus voller Fahrt mit minimalem Leinenzug auf null abbremsen und wieder voll beschleunigen kann.


    Mein persönliches Fazit: Wer die echte Herausforderung sucht und schon Erfahrungen mit einem Vierleiner hat, ist mit dem Kami sicherlich gut ausgelastet. 4-Leiner Anfängern würde ich ihn nicht unbedingt zum Lernen empfehlen, da er ein enormes Beschleunigungsvermögen hat, besonders wenn man ihn genau mit der Leitkante voran "laufen" lässt. Wenn der Kami dann noch Kopf steht, kann man mal leicht die Stellung der Griffe verwechseln, und dann gehts ratzfatz abwärts. Ohne 4-Leiner Erfahrung denke ich, dass man den Kami nach ca. 5 Minuten entnervt in den Acker stampft.


    Kamikaze: Der Name ist hierbei absolut Programm!


    Noch einige Daten: Das flugfertige Originalgewicht lag bei 334gr. Ich wollte den Kami etwas "abspecken" und habe ihm daher neue UL 6mm Vertikalstäbe verpasst. Den Bogenstab habe ich gegen 6mm Snake-UL (Kevlargeflecht außenrum) ohne Muffen getauscht, allerdings noch nicht ausprobiert.
    Diese Maßnahmen sparten fast 18% Gewicht ein.
    Fertiges Fluggewicht ist jetzt 275gr. An dieser Stelle nochmal vielen Dank auch an Jacob "blackout" für seine wertvollen Tipps.


    Viele Grüße
    Rolf


    - Editiert von geissi am 06.01.2005, 11:50 -

    hallo rolf...
    du sprichst mir aus der seele...
    yepp, der kami macht süchtig... für mich ist er neben dem suso immer noch einer meiner lieblinge... ich greif nur in letzter zeit bei entsprechendem wind immer mehr zum suso, weil der einfach schneller aufgebaut ist und der abbau nicht so gefährlich ist (nachdem mir der bogenstab aus der hand geglitscht ist, hab ich wirklich mal ne dicke lippe riskiert :D )

    Autsch !!! :(
    Stimmt schon, bei der Demontage des Bogenstabes ist äußerste Vorsicht geboten. Ins Auge möchte ich den nicht bekommen. Man kann froh sein, wenn das Segel heil bleibt, also die Kanten der Stäbe immer besonders gut abrunden.


    Was ist denn ein "Suso" ??? (?)


    Grüße
    Rolf