Hilfe beim bogenförmigen Heißschneiden

    Hallo alle,


    ich brauche mal Eure Hilfe in Sachen bogenförmigen Schneiden.


    Aufgabe ist es, zwei dreieckige Segelteile an den Außenkanten ein paar Zentimeter bogenförmig einzuschneiden, damit sich die Kanten später besser spannen. Und das Ganze soll natürlich symmetrisch sein und in beiden Segelteilen gleich. Herausforderung dabei ist die Größe der beiden Dreiecke. Die haben einen Breite von 1,2m und eine Höhe von 1,8m. Das ergibt eine Kantenlänge von ca. 1,9m.


    Irgendwo habe ich mal aufgeschnappt, dass man das bogenförmige Einschneiden gut mit einem gespannten Glasfaserrohr als Schablone hinbekommt. Das habe ich auch schon erfolgreich ausprobiert, allerdings nur an deutlich kürzeren Kanten. Jetzt ist mir nur nicht klar, wie ich die je zwei Kanten und die zwei Segel symmetrisch und identisch schneiden kann. Ich könnte natürlich eine Pappschablone anfertigen. Aber vielleicht gibt es eine Möglichkeit, mir das zu ersparen.


    Einzige Idee, die mir einfällt ist, die beiden Teile ausgerichtet aufeinanderzulegen, den gepannten Stab obendrauf zu fixieren und dann heiß zu schneiden. Aber dann schweiße ich ja die beiden Teile zusammen. :( Kriegt man die hinterher wieder auseinander?
    Oder einfach mit dem Cutter schneiden, nach dem Motto, die Kante wird ja eh noch gesäumt?
    Oder gibt es noch einen Trick, z.B. um zu vermeiden, dass die beiden Teile beim gemeinsamen Schneiden entlang der Kante verschweißt werden?
    Wie würdet ihr das machen?


    Danke vorab
    Chris

    Hi,


    wenn die Kanten gesäumt werden würde ich die nicht heiß schneiden.
    Für solche Bögen habe ich einen 2 m langen CFK Stab (5mm Rohr) gebogen, Rundung kannst Du mittels Schnur an beiden Enden gut einstellen.
    Tuch doppelt legen, gut fixieren und mit Cuttermesser am Stab langschneiden.


    Dazu habe ich eine Tapezierschiene und Winkel verwendet (Fixieren)


    Wenn es möglich ist auf einer Glasplatte schneiden, so habe ich das bisher gemacht.


    Viel Erfolg Wolfgang

    Wenn nachher eh gesäumt wird.... wär mir heiss geschnitten zuviel Aufwand.
    Ich hab das bisher einfach mit einem Schnurzirkel angezeichnet und dann mit nem guten Cutter nachgefahren.


    Wenn du zwei Schichten zusammen schneidest kannst du das normal locker auseinander ziehen.
    so zumindest meine bisherige Erfahrung mit Icarex und normalem Spinnaker

    Danke für Eure Hinweise.


    Das Einfachste wird wohl sein, (wieder) mit dem Cutter zu schneiden.
    Das ist schon witzig. Ich hatte nämlich erst kürzlich auf Lötkolben umgestellt. Sonst hatte ich vorher noch nie heiß geschnitten. Aber just beim Zuschneiden dieser Segelteile, bzw. einzelner Segmente davon, habe ich zum ersten Mal erlebt, dass mit dem Cutter geschnittene Kanten ausfransen. Aktuell arbeite ich mit Elltex. Und das Ausfransen kam nur bei dem hellblauen Stoff vor, bei den anderen Farben nicht. Erst daraufhin habe ich überhaupt mit dem Heißschneiden begonnen.


    OK, Back to the roots also!

    Die Methode mit dem GFK-Stab ist recht ungenau. Ich fertige mir immer eine Schablone aus dicker Pappe an und schneide an ihrer Kante heiß. Die Schablone muss ja nur den gekrümmten Teil abbilden und ist daher zwar lang aber auch schmal. Stinkt zwar ganz schön und die Schablone ist nach ein paar Schneidevorgängen im Mors aber ich finde, dass es einfacher nicht geht.

    Krieg den Hütten, Friede den Palästen!

    Ich würde das auch kalt schneiden.
    Mit dem Cuttermesser "verzieht" man die Lagen allerdings ganz gern mal, deshab nehme ich dafür gerne ein Rollmesser.
    Ich fixiere den Stoffe auf dem Boden und schiebe meine Schneidunterlage(nur 90x120cm) einfach unter dem Stoff weiter.
    Den Stoff würde ich mit dem gebogenen Rohr anzeichnen und dann mit dem Rollmesser schneiden
    Auf diese Weise schneide ich auch 5 Meter lange Organza-Bahnen diagonal. Da Spanne ich zum Schneiden eine Gummischnur drüber.


    Gruß Carsten

    Ich war Euch noch das Ergebnis meiner Bemühungen schuldig.


    Entgegen meiner Bekundung habe ich dann doch mit dem Lötkolben geschnitten. Grund dafür war der Umstand, dass ich bei den spitz zusammenlaufenden Streifen ja voll durch die Naht schneiden musste. Da wollte ich nicht das Risiko eingehen, dass sich nach dem Schneiden die Naht wieder aufdröselt.


    Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden.
    Mit dem anschließenden Säumen mit dem Saumapparat hatte ich dann viel mehr Probleme ||

    wenn du deine Probleme beschreiben möchtest? da kann ich dir bestimmt weiter helfen.
    Gruß Carsten

    Hallo Carsten, danke für das Angebot. Ich hab' das Säumen aber schon abgeschlossen. Hab' mich irgendwie durchgekämpft.


    Meine Probleme waren:
    Am Anfang: Zu wenig Erfahrung, weil zu wenig Übung. (Nach knapp 20m Saum nun nicht mehr ...)


    Anfangs hatte ich - natürlich - die üblichen Probleme, das Handling so hinzubekommen, dass der Stoff richtig in den gefalzten Saum kommt. Da habe ich irgendwann einen Scherenrücken eingesetzt. Das lief dann ganz gut.
    Weiters hatte ich Schwierigkeiten mit den beidseitig verstärkten Segelspitzen.
    Und am Ende waren die beiden großen Segelteile eine quälende Herausforderung. Erstens wegen ihrer schieren Größe, die auf meinem kleinen Nähtisch kaum zu bändigen war und zweitens wegen der gebogenen Säume.


    Am Ende war das Ergebnis nicht perfekt. Aber der Drachen wird am Ende so groß, dass ein paar Unregelmäßigkeiten in den Säumen kaum auffallen werden.
    Ich will das Teil am Ende ja auch nicht verkaufen. Hauptsache er fliegt und sieht gut aus.


    Inzwischen bin ich mit der Endmontage beschäftigt. Dazu muss ich schon immer in die Tiefgarage oder vors Haus ...