Ferien: Mein erstes Konstruktions- und Bauprojekt

    Erstmal finde ich es sehr genial wie kreativ der Kite Plan Generator hier eingesetzt wird. Ich und mein Vater waren absolut begeistert. :D

    Noch eine Frage:
    Diese APA Verbinder gehen sehr stramm auf meine Excel-Leitkanten. Gibt's da einen Trick zum "Auffädeln" der Leitkantenstäbe?

    Hier würde ich den klassischen APA Tee empfehlen. Wasserkocher anschmeißen, Verbinder in dem heißen Wasser in einer Tasse 5 Minuten ziehen lassen und dann auf den Stab aufziehen. Die Verbinder sind etwas geschmeidiger wenn sie warm sind und behalten die neue Form dann auch ein bisschen. Das macht das aufziehen um einiges einfacher.


    Ich benutze zusätzlich noch gerne eine Wäscheklammer mit deren Hilfe ich den Verbinder über den Stab schiebe. Schiebt man die steife Wäscheklammer verteilt diese den Druck auf den weichen Verbinder wesentlich besser als wenn man nur mit den Fingern schiebt. Ansonsten "verkantet" sich der Verbinder gerne und macht es einem nicht gerade einfacher.

    Mit freundlichen Grüßen
    Philipp

    Ein Tip von mir bei den Verbinder tu etwas Spüli auf den Anfang der Stange und schieb dann den Verbinder drauf.
    Klappt bei mir fast immer :thumbup:


    Gruß Patrick

    Born to lose, live to win -Zitat Lemmy Kilmister(Motörhead)

    Meister in Wort und Bildnis

    Hi Stefan,
    tolles Projekt was du da baust, das wird schon was.
    Noch einen kleinen Tip für den nächsten Drachen, versuche wenn möglich immer
    das hellere Tuch hinter dem dunkelen zu kleben.
    Mach weiter so!
    Gruß Frank

    Ich nehm Kinderpuder, dann rutscht es prima.

    Erstmal finde ich es sehr genial wie kreativ der Kite Plan Generator hier eingesetzt wird.

    Aah, der Autor persönlich. Ich fühle mich geehrt. Vielen lieben Dank für Deine Arbeit. Dank des Kite Plan Generators konnte ich mit ziemlich wenig Aufwand ziemlich viel erreichen. Super.





    Hier würde ich den klassischen APA Tee empfehlen.


    APA Tee. Ich habe ein neues Wort gelernt. Toll ^^


    Der APA Tee in Verbindung mit




    Spüliwasser

    bzw.

    etwas Spüli auf den Anfang der Stange


    war die Lösung. Das ging ruck zuck. Da brauchte ich nicht einmal auf die bereit gelegte Wäscheklammer zugreifen. ;)





    Ich nehm Kinderpuder, dann rutscht es prima.

    Danke, aber zu spät, Ralf. Da war's schon gelaufen. ^^
    Grüße zurück aus dem schönen Remstal vom Exil-Westfalen im Schwabenländle.






    ... versuche wenn möglich immer
    das hellere Tuch hinter dem dunkelen zu kleben.


    Hi Frank, die gleiche Diskussion hatte ich mit meinem Sohn, der ebenfalls Deine Sichtweise vertrat. Ich habe dem entgegengehalten, dass für mich ein Drachen zwei schöne Seiten haben muss. Wenn Du dass helle Tuch immer hinter das dunkle Tuch nähst, und wenn Du mit "hinten" den Rücken des Drachens meinst, dann sieht der "vordere" Bauch wohl besser, der hintere Rücken aber wahrscheinlich ziemlich fad aus. Ich habe micht hier vorsätzlich für eine Verteilung der Schönheitsfehler auf Vorder- und Rückseite entschieden. Keine Ahnung, ob das schlau war. Vielleicht versuche ich beim nächsten Drachen doch Euren Ansatz. Mal schauen.

    Und hier mein Fortschrittsbericht vom heutigen Tage:


    Details können ganz schön aufhalten. Mit einigen Näharbeiten war ich nicht zufrieden und habe nachgebessert. Das musste zu diesem Zeitpunkt sein. Denn wenn erstmal das Gestänge drin ist, wird alles unendlich komplizierter. Aber dann war es schließlich so weit. Erst der Kielstab, da gibt es nichts zu zeigen und zu kommentieren. Dann die beiden Leitkantenstäbe. Zunächst brauchten die Leitkantentaschen passende Ausschnitte. Jetzt, da die Näharbeiten so weit fortgeschritten waren, hatte ich ganz schön Muffensausen, das Messer bzw. die Schere anzusetzen. Stimmten alle Maße? Habe ich genau gemessen, und ausgehend von den richtigen Bezugspunkten? Aber irgendwann habe ich meinen Mut zusammengenommen und es ging los. Schwester: Skalpell, Tupfer...


    Ich hatte mich entschieden, keine klassischen Fenster zu schneiden, sondern nach dem Kitehouse-Vorbild auf der Bauchseite Schlitze zu machen. Im fertigen Zustand sieht das aufgeräumter aus. Und die Aerodynamik-Fetischisten können sich einreden, dass die Strömung ja vieeel besser ist und nicht in die Tasche hineinpfeift:




    Nach APA-Tee kochen und einfädeln der Leitkantenstäbe ging's ans Ablängen der Querstreben. Hier das gleiche blöde Gefühl: Schneide ich wirklich an der richtigen Stelle? Aber irgendwann kommt der Moment, da will der Dremel dremeln. Und im Ergebnis hat's dann auch gepasst, auch wenn es hier erneut nichts zu zeigen gibt.


    Jetzt kam der Kleinkram drann. "Whisker" ist auch ein neues Wort, was ich hier gelernt habe. LEO sagt, dass das im Englischen Schnurrhaare sind. Soll heißen: 6mm Exel-Rohr als "Segellatte" geht nicht als Schnurrhaar durch, kommt hier also nicht in Frage. Also gab's 3mm Kohlestäbchen als Schnurrhaare, dünner habe ich mich nicht getraut:



    Die müssen natürlich ordentlich abgespannt werden. Mit einer Gummikappe vorne passen sie gut in einen APA-Verbinder am Leitkantenstab. Und hinten erfolgt die Abspannung über zwei aufgenähte Schlaufen und Band, wie ganz anschaulich in der 3,14-Beschreibung nachzulesen ist:




    Jetzt kam der Teil, der ziemlich tricky war, weil alles weich und elastisch ist, und man nichts Festes hat, woran man Maß nehmen kann: Die Stand-Offs. Ich habe mit den inneren Stand-Offs angefangen, weil diese per Design senkrecht stehen sollen und damit geometrisch am genauesten definiert sind. Ich habe mich auf der Segelseite für geschraubte Halter entschieden. Also habe ich zunächst mit einem Lötkolben an passender Stelle je ein Loch ins Segel gepiekt und dann die Dinger festgeschraubt. 3mm-Stand-Offs aus CFK abgelängt und eingesetzt:





    Die Stand-Off-Halter auf der UQS saßen ganz locker. Festkleben wollte ich sie nicht. Also habe ich sie etwas unelegant mit Clipsen fixiert.



    Dann die eigentliche Herausforderung: Die äußeren Stand-Offs. Dem ging zunächst die Frage voraus, ob man überhaupt welche braucht. Wenn man sie weglässt, führt die Spannung der gekrümmten Leitkantenstäbe dazu, dass sich das Segel außerhalb des (inneren) Stand-Offs zu einer ebenen Fläche zieht. Aerodynamisch bedeutet dies, dass die gesamte Fläche den gleichen Anstellwinkel und damit zumindest näherungsweise den gleichen cA-Wert entlang der Spannweite hat. Dies gilt zumindest beim Start, wenn das Segel noch keinen nennenwerten Druck hat und sich noch nicht unter Windlast verformt. Für eine konservativere Auslegung wollte ich erreichen, dass der Anstellwinkel und damit der cA-Wert entlang der Spannweite Richtung Flügelspitze kleiner wird, um "tip stall", also das Abreißen der Strömung an der Flügelspitze zu vermeiden. Ich erhoffe mir damit ein gutmütiges Startverhalten. Keine Ahnung, ob diese Überlegung aufgeht, zumal sich das elastische Ding sowieso verformen wird, sobald Winddruck drauf kommt. Aber das ist zumindest die Idee dahinter. Und ich will es einfach ausprobieren.


    Also fiel die Entscheidung für äußere Stand-Offs, mit denen ich die Whisker hinten noch ein wenig hochdrücke (im Bild nach unten, weil das Segel auf dem Kopf liegt) und damit beim Start den lokalen Anstellwinkel verringere. Dafür braucht man nicht viel Druck. Ich habe das mit elastischen 2mm GfK-Stäbchen gemacht:



    Ich bißchen Feintuning hier, ein bißchen Feintuning dort, und für heute war ich fertig.


    Ansicht von unten:



    Ansicht von oben:



    Morgen will ich noch die Waage machen. Dann müsste alles bereit für den Erstflug sein.


    Gute Nacht.


    Stefan

    3 Mal editiert, zuletzt von Stefan_B_Z ()

    Sehr schön.
    3mm CFK Whisker sind echt gewagt.
    Auf Whisker kommt echt ein nicht zu unterschätzender Biegemoment.
    Wenn der bricht, passiert das ziemlich mittig und
    Du hast ruckzuck ein Loch im Segel.
    Ich empfehle Dir 4mm, für mehr Wind auch 5mm.
    Gruß, Jörg

    www.nasenbaer-drachen.de
    Schantallen, Mändys, FMA216, Powergrips, Leinensets und vieles mehr
    POWERGRIPS wieder in 25 und 30mm Durchmesser erhältlich ~~~ NEU: SPEEDGRIPS in 20mm Durchmesser

    Stimme Jörg da voll zu. Auch für die Stand-Offs würde ich das Material wechseln und auf Gfk gewickelt gehen, 2, eher 3mm. Damit kann das Segl noch etwas arbeiten, und er platzt nicht sofort weg

    Greetz


    Wissen ist Nacht!


    Eines der gefährlichsten Geräusche, die man machen kann, ist laut denken.

    Ach ich weis nicht, bei den Whiskers, ja die sind etwas dünn, dahabt ihr Recht. Aber bei meinen Drachen die zum Teil doch etwas größer sind, habe ich mit 3er CFK Standoffs keine Probleme gehabt.
    Nur im Bereich meiner "OldSchool" Deltas habe ich gewickelte GFK Standoffs, die sich dann auch schön biegen. Obwohl wenn ich das so lese, meine Wolsings sind ja auch "OldSchool" hehe und die haben alle CFK Standoffs.


    Gruß
    der Indianer


    - eigentlich bin ich gar kein Indianer, manchmal vielleicht im Herzen, aber nur manchmal -

    meine Webseite: www.derIndianer.org
    Gespanne.jpg

    Off topic, kleines Zwischenspiel ;) :


    Enkel Anton's größter Wunsch ist es, von einer Spinne gebissen zu werden. Von einer aktiven Spinne.


    Hartnäckiges nachfragen hat hervorgebracht, dass es sich wohl um eine radioaktive Spinne handeln muss, und dass man sich dann in einem chicken Kostüm von Haus zu Haus schwingen und (O-Ton) "böse Wichter" zur Strecke bringen kann.


    Hmh, derweil ich für solche Wünsche durchaus empfänglich bin, sah ich mich zu einer Erfüllung derselben außerstande. Also musste etwas her, um die Flamme der Hoffnung am leuchten zu halten:



    Manchmal führen auch kleine Schritte zum Glück. :)

    Tolles Motiv :thumbup:
    (Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft :D )


    Gruß Patrick

    Born to lose, live to win -Zitat Lemmy Kilmister(Motörhead)

    Meister in Wort und Bildnis

    Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft :D


    :D



    Aber zurück zum Thema. Mit der Doku bin ich ein bißchen hinten dran. Nun versuche ich, ein wenig aufzuschließen.


    Was bisher geschah...


    Eure Bedenken zu den 3mm Whiskern habe ich wahr genommen und nehme sie ernst. Aus Mangel an Material bleiben sie aber vorerst wie sie sind, und werden dann ggf. gegen 4mm-Rohre ersetzt.


    Beim Bau der Waage habe ich mir ziemlich selbst im Weg gestanden. Elendes Gefummel, die Knotenleitern hinzubekommen, bis mir irgendwann die grandiose Idee gekommen ist, dass man die Knotenleitern nicht am Drachen knoten muss, sondern dass man sie auch vorbereiten und fertig einbauen kann (oh Mann, da hilft wohl nur Alkohol...)



    Damit ging's dann ganz leicht.


    Weil ich noch überhaupt keine Ahnung habe, wie ein gutes Waagen-Setup für diesen Drachen auszusehen hat, habe ich (wahrscheinlich übervorsichtig) an allen 5 Anknüpfpunkten je eine Knotenleiter angebracht. Montiert sieht das dann so aus:



    Aus Euren Vorschlägen hatte ich entnommen, dass alle drei Schenkel einer Waagenhälfte in etwa gleich lang sein sollten. Das stimmt auch in etwa mit meinem Kitehouse-"Sin" überein. Für dieses Exemplar hier wollte das aber überhaupt nicht passen. Der nach vorne weisende Schenkle muss deutlich kürzer sein. Nach Gefühl habe ich dessen Länge so eingestellt, dass der Anknüpfpunkt für die Steuerleinen irgendwo oberhalb (wenn der Drachen auf dem Rücken liegt) zwischen OQS und UQS liegt (kein Foto).


    Parallel zu diesen Aktivitäten hatte ich in den letzten Tagen immer wieder den "Windfinder" befragt, welcher mir noch zur Mitte der vergangenen Woche für den heutigen Sonntag fliegbares Wetter versprochen hat. Mit jedem weiteren Nachschauen wurde die angesagte Windstärke immer weniger und weniger und weniger...


    Aber egal, am heutigen Sonntag mussten wir raus an die frische Luft. Und ich wollte es einfach wissen:



    Es wahr nun wirklich fast gar kein Wind. Aber jede Bö haben mein Sohn und ich ausgenutzt, um wenigstens einen Hüpfer zustande zu bringen. Das wollte erst überhaupt nicht klappen. Später sollte sich die Vermutung bestätigen, dass die Waage deutlich zu steil eingestellt war. Erst nach mehreren deutlichen Kürzungen der vorderen Waagenschenkel (welche ohnehin schon am kürzesten Knoten angekommen waren), gelang dann der eine oder andere kurze Flug, jeweils so lange wie die zugehörige Windbö andauerte:


    <iframe src="https://player.vimeo.com/video/498947372" width="640" height="360" frameborder="0" allow="autoplay; fullscreen" allowfullscreen></iframe>
    [url='']Erster Flugtag[/url]



    Obiges Video ist jetzt kein Kunstwerk, weder aus fliegerischer noch aus fotografischer Sicht. Aber es demonstriert doch immerhin, dass die ganze vorangegangene Arbeit zu etwas Flugfähigem geführt hat. Und allein darüber bin ich jetzt sehr sehr glücklich.


    Vielen lieben Dank dafür, dass Ihr mich bis hierhin begleitet und unterstützt habt.


    - Stefan

    Ohje, ich kriege es irgendwie nicht hin, hier einen Videolink ordentlich einzufügen.
    Kann mir bitte jemand auf die Sprünge helfen?


    Test1


    [url='']Test2[/url]

    • Offizieller Beitrag

    Es reicht aus einfach den Link (In deinem Fall den hier - ohne die Leerzeichen versteht sich: https:// vimeo.com / 498947372 ) den du bei Vimeo erhältst wenn du dort auf teilen klickst in die Antwort hier im Forum zu kopieren. ;)


    Erscheint hier im Forum in deiner Antwort dann so:


    Externer Inhalt vimeo.com
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    Nachtrag nach dem ich mir das Video angesehen habe: Glückwunsch zum erfolgreichen Erstflug! :thumbup: Das sieht doch schon ganz gut aus. :thumbup: