Einfluss von Nähten auf Segelausformung

    Ich denke wir sollten uns hier weiter austauschen um den Return Thread zu schonen.
    Also wie genau wirkt sich der Nahtverlauf auf die Ausformung im Segel aus und was sind die zu ziehenden Konsequenzen? Was sind die Ursachen?

    Das Segel kann sich nicht ausformen weil die Nähte zu steif sind ? Hat das dann im Falle von asymmetrischen Segeln nicht auch schon einen Einfluss? Das die Dehnung an den Nähten sich anders als ohne Verhält verstehe ich. Beim Gewicht sind wir bei ca 10 g ?
    Möchte nur genauer verstehen.



    Im Umkehrschluss müsste man ja dann vom Design im Segel komplett absehen und alles einfarbig machen. (Wenn man den Fadenlauf des Icarex und damit verbundene Dehnung ausser Acht lässt.)

    Zu Punkt 1:
    Das Gewicht ist nur ein kleiner Teil des Problems. Es kommt immer auf die Anzahl der Nähte und deren Verlauf an. Das Flickwark bildet mehr oder weniger eine Art "Netz" Da versteift sich das Segel nochmal mehr, als bei einem "normalen" Design. Das wirkt sich besonders im UL und SUL Bereich schon merklich aus. Asymetrische Segel sind kein Problem, solange die Komplexität des Designs nicht zu heftig wird und zu oben genannten Auswirkungen führt.


    Zu Punkt 2:
    Ganz Richtig! Will man immer mehr auf Leichtwindtauglichkeit und sofortiges Ansprechen bei wenig Wind hin arbeiten, sollte man auch das Segeldesign daran anpassen. Ich Extremfall bedeutet das ein einteiliges Segel. Wobei man dabei auch wieder Kompromisse beim Fadenverlauf eingehen muss. Aber Lenkdrachenentwicklung läuft meist darauf hinaus möglicht wenig Kompromisse einzugehen, bzw. möglichst gute Kompromisse zu finden :D .


    Und wie ist dass dann bei dem Saum?? Was möchte man da haben? Was macht ein weicher Saum was ein straffer /fester??

    Ich kann da nur für Trickdrachen eine Meinung abgeben. Der Saum sollte möglichst die gleichen Dehnungseigenschaften wie das Segel aufweisen. Gerade bei Nässe! Daher verwenden wir bei Alphakites auch schon seit Jahren kein Nylon Saumband mehr.
    Ansonsten macht ein weicher lockerer Saum viel Lärm, bremst aber den Kite und erhöht Spurtreue und Präzision. Ein fester straffer Saum ist leise, erhöht die Leichtwindtauglichkeit ein wenig, aber verschlechtert Spurtreue und Präzision.



    Meine Bedenken bezüglich des Flickwark Designs bei einem Trickdrachen sollten jedoch, mit dem Anspruch den ICH an Trickdrachen inzwischen stelle, in Beziehung gebracht werden! Wer auch mit einem Return nur "Scheibenwischer" fliegen will oder kann, ... ja mein Gott, der braucht sich auch über die Auswirkungen eines solchen Segeldesigns keine Gedanken machen. Sondern der möge das bitte so bauen, fliegen und sich am Ergebniss freuen!

    Viele Grüße
    Enrico


    Natürlich möchte ich auch tricksen mit dem Teil, von der optischen Herausforderung einmal abgesehen. :/ Ich finde jedes Detail beim Drachenbau von Zweileinern interessant darum wollte ich es nicht bei einem einfachen : "Ok ist mist, ich lass es bleiben." Belassen. Also sollte man bei den Nähten darauf achten diagonal-vertikal statt horizontal zu entwerfen ? Quasi in Richtung LK.
    Inwieweit die Trägheit und Steifheit sich im Detail auswirkt kann man dann wohl nur ausprobieren.


    Ich danke dir schonmal für deine Antwort und bin gespannt ob wir noch Ergänzungen und andere Meinungen :) erhalten

    Volle Zustimmung.


    Die Festigkeit wird durch Nähte (in Zugrichtung !) erhöht.
    Wenn man bei einem Speedy oder Powerkite zum Beispiel die Naht von 2 Segelteilen
    hinter den Whisker setzt, vermindert das die Dehnung in diesem Bereich deutlich.
    Bei einer Segelmachernaht liegt ja dann der Stoff 2-fach, bei einer geschlossenen Kappnaht
    sogar 3-fach an der Stelle.
    Ich setze an den Stellen bei meinen Drachen noch Dacron- oder Mylar-Verstärkungen,
    weil ich dort beim "normalen" Design keine Segelnähte habe bzw. bei den mehrteiligen
    Segeln aus Design-Gründen ... ginge bestimmt auch ohne - zumindest bei den kleineren Modellen.


    Bei meiner ganz leichten Schantalle mit 125er Leitkante baue ich auch nur einteilige Segel
    und nutze sogar einen deutlich dünneren, dehnbareren Stoff (Skytex27).
    Aber auch da setze ich einen Streifen dünnes Mylar hinter den Whisker aufs Segel.
    Die Ausformung so dünner Segel bei leichtem Wind ist traumhaft.


    Habe jetzt 0 Ahnung von Trickdrachen, aber ich denke auch, dass man drauf verzichten sollte,
    wenn man ihn als Trickdrachen fliegen möchte. Als Schönflieger ... klar !


    Gruß, Jörg

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    Bei einer Segelmachernaht liegt ja dann der Stoff 2-fach, bei einer geschlossenen Kappnaht
    sogar 3-fach an der Stelle.

    *Klugscheissermodus an* :D
    Je nachdem wie ich die geschlossene Kappnaht nähe liegen da 4-5 Lagen Stoff übereinander.
    Bei der offenen Kappnaht wären es drei Lagen.
    *Klugscheissermodus aus* ;)

    Gruss Stefan


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