Dreipunktwaage für Trickdrachen

    Spiel mit allen Schenkel und in verschiedenen Gesamtlängen, den die Regeln gelten erst wenn eine Waage einigermaßen passt.
    Learning bei doing, mit ner Knotenleiter an allen Anknüpfspunkten.

    Wenn der Drachen im Spin vorne über kippt, steht er zu flach - mach den oberen Schenkel länger. Gerade die größeren Wolsings sind sehr flach eingestellt um wenig Zug zu entwickeln. Deshalb drehen sie auch nicht um die Flügelspitze und sind alles andere als wendig. Von Drehpunktänderungen würde ich bei denen abraten. Je weiter der Anknüpfpunkt aussen liegt, desto größer ist die Gestängebelastung auf der unteren Spreize und desto länger werden auch die Lenkwege. Mit zunehmender Größe des Drachens bringst du daher das Gestänge an seine Grenzen.


    Gruß
    Heiko

    Zur Ergänzung meiner Baupläne habe ich mal in zwei kleinen Bildern versucht zu dokumentieren wie ich eine Dreipunktwaage knüpfe. Ich alter Gewohnheit habe ich es in englisch beschriftet, sorry. :whistling:

    Hello,
    I have to make a new bridle for one of my kites and I was looking for a thread exactly like this.. very helpful.
    I have re-bridled my kites sometimes but I always spend a lot of time measuring and correcting.. so annoying!


    How do you call in english the knot used to attach the bridle to the rods? (fig. 2)


    Thanks !!

    Wunderbare Ideensammlung hier. Danke.


    Eine Sache mag sich mir als Anfänger aber noch nicht erschließen. Und zwar geht es um die Verteilung der "langen" und der "kurzen" Schnur zur Bildung der drei Waagenschenkel. Bei verschiedenen Drachen, die ich gesehen habe, und eben auch hier wird eine lange, durchgehende Schnur von außen-unten nach oben geführt, also quasi parallel zur Leitkante. Etwa mittig von dieser langen Schnur wird eine kurze Schnur angeknüpft und zum Kreuz geführt. Das scheint übliche Praxis zu sein.


    Aus meiner spärlichen Erfahrung heraus kommt mir das etwas unglücklich vor, wenn es um das Einstellen der Waage geht. Dazu folgender Gedankengang.


    Beim Einstellen der Waage habe ich doch im Grunde zwei Variable:
    1. Anknüpfpunkt der Leinen nach vorne/hinten ändert den Einstellwinkel des Drachen.
    2. Anknüpfpunkt der Leinen nach außen/innen ändert die Steuerreaktion


    In meiner Vorstellungswelt knüpfe ich eine Waage bevorzugt so, dass ich eine Variable ändern kann, ohne die andere Variable gleich mit zu ändern.


    Bei dem hier dargestellten und offenbar verbreiteten Waagenkonzept stolpere ich über die Einstellbarkeit der langen Waagenschnur:
    - Einstellung am unteren-äußeren Ende mittels Knotenleiter verschiebt den Leinen-Anknüpfpunkt nicht nur nach oben oder unten, sondern gleichzeitig auch nach innen oder außen. Je nach gewünschtem Ergebnis muss ich also immer zusätzlich mit dem vorderen Waagenschenkel oder dem inneren Waagenschenkel korrigieren.
    - Für die Einstellung am Kreuz mittels Knotenleiter gilt sinngemäß das Gleiche.
    - Dieser Buchtknoten (oder wie immer der heißt) in der Mitte der langen Schnur, am Anknüpfpunkt der kurzen Schnur, lässt sich verschieben. Auch eine solche Verschiebung führt dazu, dass eine Verschiebung des Leinen-Anknüpfpunktes sowohl in Seitenrichtung als auch in Höhenrichtung gleichzeitig statt findet.


    An all diesen drei Punkten kann ich keine der beiden obigen Variablen unabhängig von der jeweils anderen Variablen nachstellen, ohne an anderen Punkten korrigieren zu müssen. Einzig die Knotenleiter an der oberen Querspreize erlaubt es mir, den Leinen-Anknüpfpunkt nach oben/unten zu verschieben, ohne gleichzeitig eine außen/innen-Verschiebung mit in Gang zu setzen.


    Ziemlich kompliziert, finde ich. Gibt es einen guten Grund, dies so und nicht anders zu machen?


    Bei nunmehr drei selbstgebauten Drachen habe ich einen anderen Weg beschritten:


    - Die lange Schnur geht parallel zur unteren Querspreize. Keine Knotenleiter am Kreuz. Und auch keine Knotenleiter am äußeren Ende der UQS.
    - Die kurze Schnur wird etwa mittig in die lange Schnur mittels des genannten Buchtknotens eingeknüpft und nach oben zur oberen Querspreize geführt. Nur dort, am Verbindungdspunkt OQS-Leitkante gibt es eine Knotenleiter.


    Damit wird das Einstellen der Waage sehr einfach:


    - Mittels der oberen Knotenleiter stelle ich den Einstellwinkel des Drachen ein, ohne dass sich was an der links-rechts-Positionierung des Leinen-Anknüpfpunktes ändert.
    - Durch Verschieben des Buchtknotens entlang der langen Schnur erzeuge ich eine links-rechts-Verschiebung des Leinen-Anknüpfpunktes zur Einstllung der Steuerfolgsamkeit, ohne dass sich was am Einstellwinkel des Drachen ändert.


    Ich kann also beide Variable unabhängig voneinander einstellen bzw. korrigieren, also ohne bei der jeweils anderen Variablen nachstellen zu müssen.



    In meinem einfachen, sehr beschränkten Erfahrungshorizont funktioniert das ganz prima. Übersehe ich da was?



    Gruß,


    Stefan

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    Dein Gedankengang ist nicht ganz korrekt. Wenn du mit einer Knotenleiter am Befestigungspunkt des Waageschenkels arbeitest ist es egal, ob du eine lange Leine von A nach B, B nach C oder C nach A nimmst, genauso, ob du 3 einzelne Leinen nimmst.


    Die Position des Anknüpfpunkts ändert sich in allen Varianten gleich.
    Wenn du auf dem durchgehenden Schenkel den dritten Schenkel verschiebst zum Einstellen, dann macht es tatsächlich einen Unterschied.


    Auch wenn du an der oQS per Knotenleiter die Länge änderst verschiebt sich der Anknüpfpunkt seitlich. Wie stark hängt vom Längenverhältnis innerer-zu-äußerer-Schenkel ab. Sind beide gleich lang, die Anknüpfpunkte sind auf einer Linie und der obere Schenkel fällt quasi das Lot der Strecke zwischen den Anknüpfpunkten, so änderst du tatsächlich nur die Position des Anknüpfpunkts zur Nase. Das wird selten der Fall sein, aber in vielen Fällen wird die seitliche Verschiebung so klein sein, dass sie kaum auffällt.


    Da der obere Schenke tendenziell am kürzesten ist merkt man die Verschiebung in die unerwünschte Richtung natürlich stärker, wenn man einen der unteren Schenkel ändert.

    Einmal editiert, zuletzt von WaveTwistah ()

    Wenn du mit einer Knotenleiter am Befestigungspunkt des Waageschenkels arbeitest ist es egal, ob du eine lange Leine von A nach B, B nach C oder C nach A nimmst, genauso, ob du 3 einzelne Leinen nimmst.


    Die Position des Anknüpfpunkts ändert sich in allen Varianten gleich.

    Ja, was die drei Anknüpfpunkte betrifft, sind wir uns einig. Aber genau davon will ich ja runter, hin zu einer deutlichen Vereinfachung.



    Wenn du auf dem durchgehenden Schenkel den dritten Schenkel verschiebst zum Einstellen, dann macht es tatsächlich einen Unterschied.

    Das ist der Kern meiner Idee und Aussage.



    Auch wenn du an der oQS per Knotenleiter die Länge änderst verschiebt sich der Anknüpfpunkt seitlich. Wie stark hängt vom Längenverhältnis innerer-zu-äußerer-Schenkel ab. Sind beide gleich lang, die Anknüpfpunkte sind auf einer Linie und der obere Schenkel fällt quasi das Lot der Strecke zwischen den Anknüpfpunkten, so änderst du tatsächlich nur die Position des Anknüpfpunkts zur Nase. Das wird selten der Fall sein, aber in vielen Fällen wird die seitliche Verschiebung so klein sein, dass sie kaum auffällt.
    Da der obere Schenke tendenziell am kürzesten ist merkt man die Verschiebung in die unerwünschte Richtung natürlich stärker, wenn man einen der unteren Schenkel ändert.

    In diesem Punkt bin nicht einverstanden. Ich versuch's mal so:


    Die UQS und die beiden unteren Waagenschenkel spannen ein Dreieck mit definierter Geometrie auf. Eine Ecke dieses Dreiecks wird durch den Anknüpfpunkt des oberen Waagenschenkels bestimmt. Im fest verknoteten Zustand ist diese Ecke bezogen auf die Seitenrichtung (=Spannweitenrichtung = Richtung der UQS) fest positioniert.


    Wenn man den oberen Waagenschenkel gedanklich weglässt, kann man das genannte Dreieck sozusagen um die UQS als Drehachse schwenken bzw. drehen. Der Anknüpfpunkt des oberen Waagenschenkels beschreibt beim Schwenken eine Kreisbewegung um die UQS, und zwar ganz ohne seitlichen Bewegungsanteil.


    Auf dieser Kreisbahn kann ich den Anknüpfpunkt des oberen Waagenschenkels an einem gewünschten Punkt fixieren, und zwar mit dem oberen, zur OQS führenden Waagenschenkel. Dabei ist es egal, ob dieser dritte Waagenschenkel exakt nach oben zeigt oder auch etwas seitlich. Ein anteiliger seitlicher Schrägzug des dritten, oberen Waagenschenkels kann nicht dazu führen, dass der Verbindungspunkt seine Kreisbahn und damit seine Positionierung in Spannweitenrichtung verlässt.


    Die Einstellung des Anstellwinkels mittels der oberen Knotenleiter hat also keinen Einfluss auf die seitliche Positionierung.


    Dein Gedankengang stimmt aber sinngemäß bezüglich der anderen Variablen: Bei der vorgeschlagenen Führung der langen Waagen-Schnur entlang der UQS führt ein Verschieben des Buchtknotens in der Spannweitenrichtung nur dann nicht zu einer Veränderung des Einstellwinkels, wenn der obere kurze Waagenschenkel exakt nach oben zeigt. Meistens tut er das aber nicht, sondern hat einen mehr oder weniger ausgepägten Seitenzug. Dann wird ein seitliches Verschieben auch eine Einstellwinkeländerung als Nebeneffekt haben. Solange der Seitenzug aber gering ist (bei meinen Drachen ist er praktisch nicht vorhanden), ist dieser Einfluss aber gering, und allenfalls von akademischem Interesse.


    In der Praxis funktioniert es jedenfalls gut mit der Verlegung der langen Waagenschnur in Spannweitenrichtung:
    - Anstellwinkeländerung mittels oberer Knotenleiter. Kein Einfluss dabei auf die Seitenrichtung.
    - Anpassung der Steuerfolgsamkeit durch Verschieben des Buchtknotens in der Seitenrichtung. Kein oder kaum Einfluss dabei auf den bereits gefundenen Einstellwinkel.


    Gruß,
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan_B_Z ()

    aber wenn wir sowieso vereinfachen wollen, dann brauchen wir auch nicht so tun als wäre alles kompliziert, bzw wenn alles kompliziert sein soll dürfen wir nicht vereinfachen

    Schöne Formulierung. ^^


    Zurück zu den Kernaussagen:


    - Lange Waagenschnur entlang der Leitkante führt dazu, dass ich nur den Einstellwinkel einfach einstellen kann, und zwar mittels der Knotenleiter an der OQS. Alle anderen Verstellmöglichkeiten führen zu mehr oder weniger undefinierten Verschiebungen des Leinenanknüpfpunktes, die ich an anderer Stelle kompensieren muss. Eine einfache Verstellmöglichkeit in Spannweitenrichtung existiert nicht.


    - Lange Waagenschnur entlang der UQS behält obige einfache Möglichkeit der Einstellwinkeländerung per Knotenleiter an der OQS bei. Zusätzlich eröffnet sie die Möglichkeit einer einfachen Anpassung in Spannweitenrichtung mittels Verschiebung des Buchknotens.



    Einverstanden?

    Alles gut, ich hab den Post auch gelöscht, eigentlich ist ja alles geklärt. Ich diskutier halt gern alles aus :D

    Die am Anfang von mir geposteten Lösungen zum Knüpfen einer Waage waren für Bauplandrachen gedacht, bei denen eine Waage vorgegeben ist und genau diese eine Waage geknüpft werden soll. Einige Antworten behandeln das Thema, wie Waagen aussehen sollten, wenn man sie variabel halten möchte. Dazu sind andere Waage-Lösungen sinnvoller. Ich nenne sie mal Prototyp-Waagen. Ich bin kein Freund von Knotenleitern und verwende dazu bei Prototypen eine andere Lösung, die mir eine stufenlose Einstellung erlaubt. Könnte ich bei Gelegenheit auch mal zeichnen ...


    Stefans Überlegungen zu den Auswirkungen der Änderungen an den jeweiligen Waageschenkeln gehen in die richtige Richtung. Hier haben wir u.U. je nach Drachentyp (Trick, Power, Speed) unterschiedliche Zielrichtungen. Wenn ich bei funktionierenden Waagen an meinen Trickdrachen den Anstellwinkel anpassen möchte, ändere ich nur die Länge des oberen Schenkels am oberen Verbinder. Diesen Fall bilden die anfangs von mir skizzierten Waage nicht ab.


    Würde man die außen durchgehende Schnur in ihrer Länge konstant halten und nur am Buchknoten verschieben, dort wo diese Schnur auf den inneren Schenkel trifft, um den Anstellwickel zu ändern, dann ändert man gleichzeitig die Entfernung des Waagezentrums zur Kiellinie. Das möchte man eigentlich nicht.

    Aus meiner spärlichen Erfahrung heraus kommt mir das etwas unglücklich vor, wenn es um das Einstellen der Waage geht. Dazu folgender Gedankengang.


    Beim Einstellen der Waage habe ich doch im Grunde zwei Variable:
    1. Anknüpfpunkt der Leinen nach vorne/hinten ändert den Einstellwinkel des Drachen.
    2. Anknüpfpunkt der Leinen nach außen/innen ändert die Steuerreaktion


    In meiner Vorstellungswelt knüpfe ich eine Waage bevorzugt so, dass ich eine Variable ändern kann, ohne die andere Variable gleich mit zu ändern.

    Du hast eins der Probleme dieser Konstruktionen exakt erfasst. Ein weiteres ist, dass sich einzelne Schenkel ziemlich umständlich ersetzen lassen, grundsätzlich viel mehr Schnur getauscht werden muss, als tatsächlich verschlissen ist und die Waage gutes Potenzial hat, sich zu verstellen (auch abhängig von der Knotentechnik). Aus diesem Grund bevorzuge ich an meinen Drachen Einzelschenkel. Eine einmal vernünftig eingestellte Waage muss prinzipiell nicht mehr eingestellt werden. Alle Verstellmöglichkeiten dienen lediglich dem Ziel, zur optimalen Einstellung zu gelangen. Zu diesem Zweck verwende ich Knotenleitern oder knote die Waage direkt mit etwas Reserve, die sich durch zusätzliche Knoten wegnehmen lässt. Stehen die Maße irgendwann fest, tausche ich dieses Provisorium gegen eine nicht einstellbare Waage mit drei Einzelschenkeln und einem Anknüpftampen.


    Mir fällt nur ein einziger Grund ein, Waagen mit durchgehenden Schenkeln zu bauen - Einsparung von Fertigungszeit und Material für den Hersteller. Gewichtsersparung würde ich an SULs auch noch argumentativ durchgehen lassen.

    @Ulzburger Die Schlingen an der LK lassen sich doch schon problemlos verstellen. Da kann man zum Rumprobieren mit irgendeiner art von stopper beliebig verlängern oder verkürzen (vorrausgesetzt man lässt extra Schnur übrig)

    Super vielen Dank für die vielen Informationen zur Waage. Eine Frage habe ich aber doch noch: wie verbindet ihr die Waage mit der Drachenschnur?


    Gruß, Krischi

    Hätte ja mal gern ein Foto wie die drei einzelnen Schenkel zusammen geführt werden, gibt evtl. verschiedene Möglichkeiten.
    Dank im vorab

    Gruß,Michael


    Homebase UKD & PoWie Cologne: Irgendwann werden wir vom Glück verfolgt!

    Der obere Schenkel wird bei Alphakites in den Tampen eingeschlauft. Der innere und der äußere mittels Buchtknoten auf dem Tampen befestigt. Keine Raketenwissenschaft, aber ich muss gerade eh viele Kites bestaben und bewaagen. Da mach ich dir mal ein Foddo ^^

    Viele Grüße
    Enrico


    • Offizieller Beitrag

    ...ich muss gerade eh viele Kites bestaben und bewaagen.

    Ja!? :D;)

    Drachen müssen knattern & Alle Vierleiner in klassischer Rev-Form fliegen identisch!!! NRG Zero gesucht


    Greetz Timo