Hallo Gerard,
ich habe mich zufällig auch gerade mit diesem Thema beschäftigt. Und ich bin auch kein Elektrotechnik-Fachmann. Kein Grund also, zu früh aufzugeben.
Ich denke, mit einzelnen LEDs und Vorwiderständen zu arbeiten, ist nur unnötig aufwändig. M.E. sollte am Anfang erstmal die Frage stehen, welchen Effekt Du erzielen möchtest und wieviel Zusatzgewicht Dein Drachen zu tragen in der Lage ist.
Einzelne LEDs werden Dich an einem Drachen wahrscheinlich sowieso nicht arg begeistern. Denn was sollen die denn schon groß (be)leuchten? Zum einen in Bezug auf die Helligkeit, zum anderen in Bezug extrem punktförmige Leuchtcharakteristik. Und ob die Helligkeit von Weihnachtsbeleuchtungs-LED-Ketten aus 20m oder mehr Entfernung viel hermacht - ich habe da so meine Zweifel.
Ich denke, es gibt drei grundsätzliche Varianten der Beleuchtung:
1. Die LEDs leuchten direkt nach unten in Richtung des Betrachters am Boden.
In diesem Fall fungiert Dein Drachen dann mehr oder weniger nur als fliegender Leuchtenträger. Vom Drachen selbst wird man nur wenig sehen. Denn der ist ja dann hinter den grell, punktförmig leuchtenden LEDs gar nicht sichtbar. Man könnte so aber immerhin die Konturen des Drachens nachzeichnen. Dafür braucht man dann aber auch schon ein paar mehr LEDs.
2. Die LEDs leuchten von unten in das Segel.
Das funktioniert sicher ganz gut. Das geht natürlich nur mit Drachen, die Gestängeteile unterhalb des Segels haben. Also Kastendrachen z.B. Vielleicht funktioniert das auch mit Lenkdrachen. Wie das Zusatzgewicht deren Flugeigenschaften verändert - keine Ahnung. Mit Lenkdrachen kenne ich mich nicht aus.
3. Die LEDs befinden sich oberhalb des Segels und leuchten durch dieses hindurch.
Meiner Meinung nach die schönste Variante. Setzt aber natürlich voraus, dass der Drachen Gestängeteile oberhalb des Segels hat, die auch in einem gewissen Abstand zum Segel sind.
Für alle Varianten brauchst Du mehr als nur ein paar einzelne LEDs. Bei der indirekten Beleuchtung und der Durchlicht-Variante nicht nur, um das Licht zu verteilen, sondern auch um die notwendige Helligkeit zu erzielen.
Am einfachsten ist das so oder so mit diesen überall für wenig Geld erhältlichen LED-Leuchstreifen zu bewerkstelligen. Die kann man in Segmenten von ein paar Zentimetern mit der Schere ablängen. Und man spart sich alle Überlegungen bzgl. Vorwiderstände. Denn die sind da schon eingebaut. Einfach passenden Akku dranhängen - fertig.
Die LED-Streifen gibt es mit verschiedenen Leistungen - 4.5W, 9W, 15W pro Meter etc. - und in verschiedenen Farben inkl. steuerbaren RGB-LEDs (auch weiß in verschiedenen Farbtemperaturen). Wenn Du eine flächigere Verteilung des Lichts brauchst - z.B. weil der Abstand zum Segel sehr klein ist, oder weil so die Drachenkontur schöner wirkt - nimmst Du die teureren COB-LED-Streifen.
Als Akku verwende ich kleine Lipo-Akkus aus dem Modellbau. Für die 12V-LED-Streifen nimmst Du 3S Akkus. Ein 500mAh 3S Akku wiegt so ca. 45-60g. Das ist natürlich ein Zusatzgewicht, das nur mit größeren Drachen tragbar sein dürfte. Mit Knopfzellen wirst bei den LED-Streifen aber nicht weit kommen. Die dürften schneller leergesaugt sein, als Du Deinen Drachen in der Luft hast.
Wenn Du von einem 9W-Streifen genau einen Meter verbaust und Du diesen mit einem 500mAh 3S-Akku versorgst, sollte das bei somerlichen Temperaturen für reichlich eine halbe Stunde Leuchten reichen. In kalten Herbst- und Winternächten reduziert sich allerdings die Kapazität der Lipos drastisch. Und Du solltest sicherstellen, dass Du die Lipos nicht unter 20% Restladung entlädst. Tiefer entladen kostet Lebensdauer. Wenn Du sicher gehen willst, spendierst Du Deinem Lipo einen Lipo-Warner (nur ein paar Gramm - wird an den Balancer-Anschluss gesteckt). Der macht dann Lärm, wenn ein bestimmter Ladezustand unterschritten ist.
Nachteil ist natürlich, dass Du zum Laden der Lipos auch noch ein gescheites Ladegerät brauchst. Und die sind nicht gerade günstig.
Für das Verkabeln brauchst Du nur 1 Schere, Lötkolben, Lötzinn, Abisolierzange, Seitenschneider und ein paar Stücke zweiadrige Litzen. Und natürlich den passenden Stecker, um Deinen Lipo anstecken zu können. Die LED-Streifen sind i.d.R. mit Selbstklebestreifen ausgerüstet. Den Lipo mache ich mit Klettband an der Stange fest und sicher ihn noch mal mit einem Klettverbinder.
Am Ende kann das ganze dann ungefähr so aussehen (am Boden):

Ob, bei welchem Wind und wie er fliegt, habe ich aber noch nicht testen können, da seit Wochen einfach kein Wind.