Da ich es versprochen hatte will ich Euch nicht länger warten lassen
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Habe mir nach sehr netten Kontakt mit Matthias, den Scooter direkt bei ihm abholen können. Für den nächsten Tag war ich sehr gespannt, denn die Vorfreude auf einen Drachen, der mir optisch auf Anhieb gefiel war groß.
Matthias drückte ihn mir mit den Worten in die Hand: "Habe die Waage einen Knoten weiter gestellt, da der Wind momentan etwas schwach ist". Ich war gespannt. 
Nach Artlenburg gings- weil die Wiese dort als Flugrevier bekannt ist und ich als "Südländer" keinen anderen Spot dort kenne. Der Wind bewegte sich zwischen 1 und fast 4 Bft in Böen. Beim Aufbauen fiel mir direkt auf, dass der Drachen solide gearbeitet ist. Damit meine ich großzügige Verstärkungen an nötigen Stellen: Etwa im Bereich der Whisker, die an den Winglets für Spannung sorgen, ist das Segel mit Mylar hinterlegt. Genauso und das großzügig im Bereich der Stand-off-Aufnahmen. Die Dimensionierung der Stäbe ( UQS 10er, OQS 8er, KS 8er, LK 8er jeweils Exel) entspricht der in dieser Größenklasse zu erwartenden Belastungen. Die UQS waren im Bereich des MK mit 8er verstärkt. Die Ausschnitte an den Spreizverbindern sehr großzügig.
Fertig aufgebaut, auf dem Weg zum Einbinden in die Lenkleinen, machte der Drachen einen sehr steifen, stabilen Eindruck- da war nichts was schlabberte. Um so mehr war ich gespannt:
Start in Windfenstermitte. Der Wind war zunächst so schwach, dass Laufarbeit angesagt war. Aber ich spürte sofort, dass der Drachen keine Hinterlist zeigt. Das was ich von ihm wollte, setzte er um, ohne zu Strömungsabrissen oder ähnlichen "Sperenzchen" zu neigen. Dann nahm der Wind, Gott sei Dank, zu.
Jetzt konnte ich stehen bleiben und mich aufs Fliegen konzentrieren. Der geringe Zug überraschte mich- da bin ich andere Vögel in dieser Größenklasse gewohnt. In der Erwartung einen sehr schnell drehenden Drachen zu erleben, sah ich mich zunächst mal getäuscht. Der Scooter flog wie auf Schienen von einer Ecke des enormen Windfensters zur anderen. Messerscharfe Flüge knapp über der Wiese waren mir selbst bei diesem geringen Wind möglich und machten enorm Spaß, denn der Drachen ist problemlos zu händeln.
Dann übernahm mein Bruder, der inzwischen ungeduldig geworden war, die Griffe. Er ist auch ein Lenkdrachenflieger- allerdings nicht so verrückt wie ich
und mit weniger Erfahrung ausgestattet. Sofort kam er mit dem Scooter klar und meinte nur: Geil!!!
Der Wind nahm jetzt zu- es drohte ein Gewitter aufzuziehen und mein Bruder ( etwa 70kg) konnte bei gleicher Waageeinstellung noch bequem aus dem Stand weiterfliegen. Wind war jetzt 3 Bft in Böen gut 4 BFT. Der Drachen legte jetzt richtig an Geschwindigkite zu, ohne vom Zug her zu überfordern. Mein Bruder flog den Scooter mehrmals zum Windfensterrand, ließ ihn in der Luft stehen und ich konnte ihn an der Flügelspitze greifen und aus der Luft "pflücken". Solche Stabilität am Rand habe ich bisher noch nicht erlebt.
Es ist sinnbildlich für diesen Drachen: Jederzeit gut beherrschbar, gutmütig und trotzdem schnell und drehfreudig. Ein toller Allrounder mit Speed und Drehfreude!! Leider war der Wind zu gering ( max. 4Bft) um Grenzen auszuloten. Bei der Verarbeitung und Dimensionierung würde ich diesen Drachen gerne mal bei 7 Bft in SPO auspacken... :-O
Zum Design hab ich jetzt noch nichts verloren. Mir gefällts, wenngleich der Proto nicht in meinen Lieblingsfarben gehalten war. Aber: Matthias verwirklicht ja jeden Farbwunsch. Meiner wäre eher in Blautönen gehalten. Jeder nach seinem Geschmack...
Fazit: Der Scooter steht auf meiner Liste
!
Gruß Jens