schön gesagt! Ich würde sagen, damit hast du das Thema auf den Punkt gebracht :H:

Grundwind und Böen Zunahmen
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DerPhotograph: Bemerkenswerter Artikel!
Habe dazu noch was interessantes gefunden: Windgeschwindigkeit x 2 = Windenergie x 8 (steigt mit der dritten Potenz).
http://www.windpower.org/de/tour/wres/enrspeed.htm
Mit anderen Worten: Geht der Wind von 15kmh (3bft) auf 30km (5bft) hoch, zieht der Drachen (gleich geflogen) 8 mal mehr.
Das ist Theorie, können die Power-Praktiker dies so bestätigen?
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Ich fliege fast ausschließlich (bis auf Urlaub) im Binnenland auf "meiner" Hauswiese, und jetzt lacht nicht, da kann ich an einer riesigen Birke erkennen wie die Winverhältnisse sind. Manchmal bewegen sich die unteren Äste gar nicht, und oben ist richtig was los.
Ich will damit sagen, daß es schon sehr hilfreich und sinnvoll ist die Natur zu beobachten, und sich nicht nur auf den Windmaster zu verlassen. Auf meiner Wiese (Hanglage) kann ich damit nur den Wind in 2,5m messen, die Aufwinde sind nicht meßbar. Da ist dann einfach die Erfahrung gefragt, und evtl. eine Nr. kleiner ziehen. An der See bin ich meine Haka bei 4Bft problemlos geflogen, im Binnenland sind mittl. 4Bft mit dem Kite für mich die Grenze da es dann nicht mehr sicher zu kontrollieren ist. Bei über 4Bft sind Einsteigerkites im Binnenland super zu händeln und ermöglichen ein stressfreies dahinrollern ohne Klapper
und ruckartigen Kraftzuwachs. Aus dem Stand zum reinen Powerkiten nehme ich gerne meine Amun3.7. Dann machen auch die Böen super Spaß :-O .
Ich fliege Matten grundsätzlich mit Trapez (das einfache von KiTec mit Panikhaken). Eine Möglichkeit das Auslösen zu vereinfachen wäre einen Kitekiller an einem Handgelenk zu befestigen und mit einer Strippe in der richtigen Länge am Panikhaken am Auslöser zu befestigen.
Aber mit Böen "fertig zu werden" ist Übungs- und Ervfahrungssache und eine realistische Selbsteinschätzung des eigenen Könnens und der Tagesform.
Und seit ich einen Snowboardhelm habe, setze ich den auch immer auf(meistens
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@Robotnik:
Ich glaube, Du meinst damit die Leistung des Windes. Die interessiert hier allerdings nicht. Aussagekräftig ist die Zugkraft, welche in Newton gemessen wird und aussagt, wie viel Kraft benötigt wird um eine Masse innerhalb einer definierten Zeitspanne auf eine definierte Geschwindigkeit zu beschleunigen:
F= m*aDie Kraft vervierfacht sich nur.
Grüße
Daniel -
Drehstabenverbucher: Ups. Mein letzter Physikunterricht ist schon 'n paar Jahre her
Danke für die Klärung.
Also mit anderen Worten, die benötigte Kraft, den Drachen im Wind zu halten, steigt mit dem Quadrat der Windgeschwindigkeit. Immerhin... Und wie ich an anderer Stelle gelesen habe, steigt auch der Auftrieb eines Flügels quadratisch mit der Geschwindigkeit.
Ws. ist es in Wirklichkeit noch etwas komplexer, die ganzen Aerodynamik-Geschichten, die Winddurchlässigkeit des Materials etc.
Thx und Grüsse,
Robotnik -
Hallo Robotnik,
Hab auch erst mal nachschauen müssen und so wirklich richtig scheint meine Erklärung auch noch nicht zu sein....hätt ich damals im Unterricht doch besser aufgepasst. :-/
Ich werd nochmal drüber nachdenken... -
Nö, es stimmt schon. Ich habe dir natürlich nicht blind geglaubt, sondern nachgegoogelt
Leistung = Kraft * Geschwindigkeit
http://www.kfztech.de/kfztechn…erung/leistungsformel.htm
Daher kürzt sich einmal Geschwindigkeit wieder raus. Habe auch irgendwo auf dem Netz die Formel für die Windwiderstandskraft gefunden, war ebenfalls mit v^2.
Die Formel "Kraft = Masse * Beschleunigung" hat auch was damit zu tun, aber das ist mir zu hoch
Lg, Robotnik
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Netter Thread hier...gefällt mir besonders gut, da ich heute das erste mal wohl wirklich den Unterschied zwischen Grundwind und dem im Binnenland möglichen Böewind zu spüren bekam. Hätte nie gedacht, dass es so krass sein kann.
War heute auf der Wiese, um mit der Jojo 28+ ein bisschen Spaß zu haben. Der Wind war ok, so um die 4-5 bft laut windfinder.com, in Böen vor Ort dann vielleicht mal 6, aber gut einschätzbar. War gut 20 min problemlos geflogen. Innerhalb von wenigen Minuten wurd es dann wesentlich böiger. Ich lenkte die Matte dann erstmal abwartend in den Zenit. Das war wohl der Fehler, ich hätte sie gleich vom Himmel lassen sollen. Und auf einmal ging es sauschnell. Plötzlich kein Druck mehr auf der Matte, sie klappte ein, sank ca 5-10 Meter und ging dann mitten in der Powerzone angetrieben von einer Böe wieder auf. Keine Zeit loszulassen, fand ich mich wenige Sekunden später mit einer schmerzenden Schulter gute 10 Meter weiter irgendwo im Matsch wieder. Übel. Ich war vorher schon bei böigem Wind geflogen, mit Unterschieden von etwa 2 bft, wie es bei uns hier nunmal so üblich ist, auch bei gleichen Windstärken wie heute...aber was das heut gewesen ist, weiß ich selbst nicht. Grundwind waren bestimmt 5 bft, aber die eine Böe kam mir vor wie ne 8 oder so..wie ein Knall. Einschüchternd. Wieder zuhause angekommen checkte ich nochmal bei windfinder.com und wetter.de die aktuellen Verhältnisse..6-8 bft.Man lernt nie aus.
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im Binnenland, und das sage ich jetzt eher als Windsurfer, als Kiter habe ich auch noch eine recht kurze Karriere, aber Wind ist ja Wind. Also im Binnenland, ist der Wind und die Differenzen eben sehr stark vom Gelände abhängig. Wenn es wellig ist und wenn es Hindernisse wie Wald, Hügel o.ä. gibt, kann der Wind mal kurzfristig ganz weg sein und dann plötzlich auch mit 7 Beaufort knallen. Je nach Topographie können die Unterschiede immens sein. So mit der Zeit schaut man sich auch das Gelände genauer an und ahnt dann schon was je nach Grundwind alles so auf einen zukommen kann.
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Floe
Wie geht es denn Deiner Schulter?
Das selbe ist mir im Frühjahr mit einer 3er Magma passiert. Bin leider mit dem Kopf zuerst aufgeschlagen, hatte eine Nackenwirbelprellung und leide auch heute noch unter Schmerzen und Knacken im Genick :R:
Also wenn bei solchen Verhältnissen eine Matte klappt und in die Powerzone trudelt, dann sofort loslassen, Bemsen voll durchziehen, Safety ziehen...
Aber das muss man wohl erst einmal selber erlebt haben...vor allen Dingen wie schnell das geht.Also ich hoffe, Du hast Dir nichts Ernsthaftes getan...
Grüße
Michael -
Tja, wegen der Schulter werd ich wohl morgen mal zum Arzt gehen. Schmerzt immer noch.
Zu dem unmöglichen Wetter an dem Tag: war so gegen 13 Uhr draußen und gegen 14 Uhr wieder zuhause, ab 15 Uhr gabs dann die ersten Sturmwarnungen im Netz...abends im Radio haben sie dann von Sturmböen über 100 km/h berichtet...einer der ersten üblen Ausläufer hat mich wohl Mittags schon erwischt...
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Leo:
Ich hatte bis dahin noch nichts gehört von einer Vorhersage, war mein Pech. Ich bin vernünftig genug, um bei Sturm nicht Mattenfliegend aus dem Haus zu gehen..als ich das Haus verließ, hatte es laut Windfinder zwischen 4 und 5 bft. Um die Windverhältnisse vor Ort, vor allem bei gerade stärker werdendem Wind, genau einschätzen zu können, fehlt mir halt noch die Erfahrung...ich mach das erst seit 4 Monaten und leider nicht jedes Wochenende.
Wie ich schon sagte:
ZitatMan lernt nie aus.
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Hallo Floe,
bei Sturmböen ist Drachenfliegen gefährlich, das musstest Du ja leider schmerzhaft erfahren.
Aber stutzig macht mich Deine BemerkungZitatKeine Zeit loszulassen[...]
Hast Du Lenkschlaufen benutzt? Erfahrene Powerkiter (also die Zweileiner(Stabdrachen)Fraktion) empfielt deshalb "Lenkgriffe" (oder "Powergrips") - die kann man leicht loslassen, und die Handhabung ist ähnlich Deiner Beamerhandels, stärkt also auch die Hand-/Armmuskulatur
Im Verkaufsboard werden übrigens gerade Lenkgriffe verkauft, allerdings kenne ich das Modell nicht, ich kann also auch nichts über deren Qualität sagen.
- Editiert von scanner am 03.12.2007, 15:55 - -
Hi,
das geht zu schnell, zuerst greift man ja zu ... und dann ist man schon oben ... so läuft das immer ab wenn jemand unvorhergesehen erwischt wird.
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...da kann ich schlecht widersprechen!
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In solchen Schreckmomenten kommt der Greifreflex zum Einsatz, der sich nur sehr mühevoll abtrainieren läßt. Habe schon erlebt, wie ein stämmiger Mann von einer 1500er JojoET über die Wiese geschleift wurde und unfähig war, die Handles loszulassen. Ein weiteres Argument, welches die Gefährlichkeit des Trapezes relativiert. "Kannst ja einfach loslassen" ist manchmal halt doch nicht so einfach.
Übrigens: wenn man schon auf Windfinder sich vorher über den aktuellen Wind informiert, sollte man auch die roten Striche über der Windkurve beachten, die geben die Böenstärke an. Auch ein Hinweis, was auf einen zukommen kann.
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Zitat
Original von DerPhotograph
"Kannst ja einfach loslassen" ist manchmal halt doch nicht so einfach.
Meine Beobachtung dazu ist: Wenn man das von Anfang an weiss und umsetzt, ist es leichter! Mein meistgenutzter Satz bei Anfängerhilfe ist "Denk' daran, Loslassen ist Dein Notaugang!"