Zweileiner-Eigenschaften der Skua: wo, wie?

  • In mehreren Postings und in K&F konnte man lesen, dass die Skuas ausgesprochene Zweileiner-Eigenschaften hätten.


    Jetzt habe ich solche Matten und finde, dass man sie fliegen kann, wie andere auch, mit und ohne Bremsleinen. OK die Waage sieht etwas anders aus.


    Also kann mir wer erklären, woran ich diese Zweileiner-Eigenschaften erkennen kann!?


    Gruß Gerd

  • Hi,


    mit Zweileinereigenschaft ist nicht gemeint, dass man die Bremse gänzlich
    vernachlässigen sollte! Die Skua fliegt auch ohne Bremse, doch dies ist
    nicht Sinn der Sache, da hier klar der Vorteil des Vierleiners verloren geht.


    Mit besagter Eigenschaft ist eher gemeint, dass man den Kite auch easy
    mit den Steuerleinen handeln kann, ohne wie bei manch anderen Kite ständig
    an der Bremse zu hängen um ihn stabil zu halten.


    Also Bremse nicht vernachlässigen, sondern diese Richtig einstellen und so
    die Flugmanöver z.B. Powerhalsen unterstützen oder ordentlich Leistung rausholen.
    Je nach Können und Bremeinstellung kann der Kite auch zur richtigen Raubmöwe
    mutieren. Leider steigt dann aber auch der Seitenzug an.


    Ich persöhnlich fliege die Skua an recht engen Bremsen, enger als es sich der
    Entwickler Volker Staudt gedacht hat. Der Brereich zwischen max. Power und
    überbremsen ist jedoch sehr eng und setzt Zwischenknoten in der Bremsleiter
    zum Feintunig vorraus. Je nach Windverhältnis, wird die Bremse am Bremsvorfach
    der Handels feinjustiert. (3 Knoten, Abstand "Two Fingers", Mitte Normalstellung...
    steigt der Wind > die Bremse ein Knoten weiter nach vorne. ...schwächt der Wind
    ab > ggf. ein Knoten nach hinten. ... In der Regel reicht der Vordere und mittlere
    völlig aus.) In der Grundeinstellung hängen die Bremsen, beim im Zenith stehendem Kite
    leicht durch und der Kite lässt sich noch rückwärts landen.


    Aber Achtung, die Einstellung ist Geschmackssache und hängt auch vom persöhnlichem
    Stil ab. Meine Freundin die ebenfalls Skua fliegt hält Ihre Handels anders als ich.
    Somit bremst sie den Kite z.B. in der Grundstellung wie ich den Kite fliege immer stwas
    an. Dies macht sich beim Fahren darin bemerkbar das der Kite plötzlich drucklos stehen
    bleibt, absackt und sich nur schwer in Strömung bringen lässt. Für Ihre Fahrweise ist
    so die Bremse zu eng. Will sagen die für Dich richtige Bremseinstellung musst Du für die
    selber finden. Setzte einfach bei der Grundeinstellung der Bremsleiter zusätzliche
    Zwischenknoten bis Du den Passenden Punkt gefunden hast. Zugegeben man muss sich so
    etwas mit dem Kite auseinandersetzten, do es lohnt sich so das Potential des Kite
    herauszufinden. Bei mir hatte es auch einige Zeit gedauert bis ich Powerhalsen ohne
    Klapper hinbekommen habe... Hatte zu wenig die Bremse eingesetzt ;)


    Ach ja noch was, der Kite kann beim Starten etwas überschießen. Dies ist nicht weiter
    schlimm, denn diese Eigenschaft ermöglicht beim Buggyfahren eine bessere Kreuz.
    Den Kite beim Starten ewas abbremsen und schon hast Du alles im Griff.

  • Danke, Graphis, für Deine ausführliche Stellungnahme!


    Zitat

    Mit besagter Eigenschaft ist eher gemeint, dass man den Kite auch easy
    mit den Steuerleinen handeln kann, ohne wie bei manch anderen Kite ständig
    an der Bremse zu hängen um ihn stabil zu halten.


    OK. Aber wie kann man das Verhalten an der Waage erkennen? Und warum werden andere Kites, die gut mit den Steuerleinen zu lenken sind, nicht mit "Zweileiner-Eigenschaften" belegt?


    Ich habe keinerlei Problem mit den Skuas. Im Vergleich zu den EKKO sind sie berechenbar und entwickeln die Kraft nachvollziehbar von Anfang an. Übrigens fahre ich nicht Buggy, soweit die Matte es zuläßt, versuche ich zu stehen.


    Gruß Gerd

  • Hi Gerd,


    diese Eigenschaft wurde aus Marketinggründen betont.
    Bei Markteinführung der Skua war dies auch gut
    nachvollziehbar.


    Persönlich finde ich die Aussage etwas irreführend und
    lässt den Gedanken nach einer fast zu vernachlässigten Bremse
    aufkommen. Aber gerade in der Bremseinstellung steckt meiner
    Meinung nach sehr viel Potential und lässt den Kite vielfach
    unterschätzen.


    Bei der Race ist dies zum Glück kein Argument :D


    Viele Grüße,
    Graphis


    PS: Was speziell meinst Du mit dem erkennen des Verhaltens an der
    Waage? Die Waage ansich bleibt unverändert, lediglich an den Knotenleiter
    der Bremse erfolgt die Feineinstellung. Und hier hilft wirklich nur probieren
    und testen, bis man seine persönliche ideale Einstellung gefunden hat.

  • Zitat

    PS: Was speziell meinst Du mit dem Erkennen des Verhaltens an der
    Waage?


    Hatte ich irgendwo gelesen. Verstanden habe ich es so, dass die Waage eben anders aufgebaut ist, um die Zweileiner-Eigenschaften zu fördern. Tatsächlich scheint mir die Waage etwas "eigenartig", aber ich habe es noch nicht genau analysiert.


    Übrigens finde ich, dass die Skua sehr gut auf der Bremse dreht, selbst noch, wenn sie nach einem Klapper bei Schwachwind abstürzt. ;)


    Bin quasi schon auf dem Weg an die belgische Küste und werde mich dort mit den Skuas austoben und auch mal genauer hingucken.