Zitat
Jedes Segel hat ein Profil, auch wenn es nicht über Nahtzugaben erreicht wird, oder spannst Du das Tuch flach zwischen die Querspreizen?
Zitat
Jedes Segel hat ein Profil, auch wenn es nicht über Nahtzugaben erreicht wird, oder spannst Du das Tuch flach zwischen die Querspreizen?
ZitatOriginal von datenland
Bauchdrehungen sollten flacher werden.
ich würde das gegenteil vermuten. die stärke vieler "old-school" drachen sind ja gerade tellerflache axel, slotmashines etc.. ich finde "moderne" drachen mit großer streckung machen das meistens eher eckig, wenn überhaupt.
ansonsten denke ich, dass das flugbild insgesamt kantiger wird und sich die wickel-geschwindigkeit erhöht.
die fade-lage wird unausgewogener.
das würde ich anhand der drachen die ich bisher geflogen bin/ besitze vermuten. hängt bestimmt immer stark vom jeweiligen drachen ab und kann im einzelfall alles andersrum sein
andreas
... um noch mal zur Ausgangsfrage zu kommen.
Meine Einschätzung:
mehr Streckung ->
- mehr "tricky" (Flic-Flac leichter, leichter in den Fade, schneller in den Backflip, (die Stabilität in diesen Lagen kann trotzdem miserabel sein..)) auch Yoyos gehen einfacher.
-weniger Präzision
weniger Profil durch kürzere Standoff ->
-schneller (weniger Windwiderstand)
-leichtere Backspins (wenn Waage und Balance BS zulässt)
-weniger Präzision
-weniger Flatspin Eignung
meiner ( rein weg meine Erfahrungen) Einschätzung nach ist das Thema nicht ganz so einfach.
Sicherlich habt ihr Recht mit den Vermutungen das wenn sich die Streckung erhöht sich auch das Rollverhalten verbessert u.s.w.
Seit einiger Zeit stehe ich mit Wolfgang Neumann auf der Wiese und wir beiden entwickeln gerade jeder selbst einen neuen Drachen.
Wolfgang hat hier auch bei einem Drachen die Streckung vergrössert und dabei folgendes rausgefunden:
- der Drachen wickelt um ein vielfaches besser
- der Fade wurde schlechter
- der Backlipp wurde schlechter
- die Präzision blieb fast gleich
- die Lenkbewegungen wurden kleiner
- der Drachen drehte wie verrückt auf der Stelle im Spinn
Das waren die Auswirkungen auf das Flugverhalten wenn nur die Streckung verändert wird, ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass diese Erfahrungen sich nur auf dieses Projekt beziehen. Ich glaub aber auch das wenn mann nur die Streckung ändert nicht nur die oben angesprochenen evtl. gewollten Veränderungen bekommt, sondern sich auch Veränderungen im Flugverhalten einhandelt die man gar nicht haben wollte............
Bei meinen eigenen Prototypen stellte sich meist heraus, dass wenn man hier was verändert, bekommt auf der anderen Seite wieder was zurück was man gar nicht haben wollte :-/ .
Denn was nutzt es mir wenn ich die Streckung erhöhe und der Drachen wickelt wie Sau, aber ich keinen Backlipp mehr hin kriege.
Wenn alles so einfach wäre könnte jeder in zwei Stunden einen neuen tollen Trickdrachen mit immer besseren Flugeigenschften bauen.
Aber zum Glück geht das nicht................... :-o
Auch ich stehe seit einigen Monaten auf der Wiese und probiere immer wieder was neues bis es passt.
Zitat
Jetzt muss ich noch mal nachfragen... weil ich nicht sicher bin, Dich richtig verstanden zu
haben. Das gespannte Segel ist profiliert, mit Stand-Offs, Whisker, Segellatten, wie auch
immer...
... aber angenommen, dass entstabte Segel liegt platt vor dir auf dem Tisch, ohne Profilierung
durch Nahtzugaben und ohne den leicht gebogenem Leitkantenschnitt...
Wenn dieses Segel "eingebaut" ist, dann entsteht doch die Profilierung allein durch die Stand-Offs,
oder habe ich da was falsch verstanden... ?... (was sicher nicht unwahrscheinlich ist...*lacht*)
vg, Thomas
Ziemlich kontroverse Meinungen.
jetzt meine:
Bei so einer extremen Veränderung des Segels kann man die EIgenschaften gar nicht vorhersagen, denn es kommt ganz auf den verwendeten Drachen an!
Mit weniger extremen Veränderungen kann einen Drachendurchaus tunen. Ich spreche da von Zentimetern.
Bei einem Drachen mit eher konventionellem Schnitt war es ganz extrem. Die unteren Spreizen um 1 cm gekürzt. ordentliche Präzision und langsamerer Flug und ein Trickverhalten zum Verzweifeln. Die unteren Spreizen wieder länger und ie Verbinder 5mm nach oben geschoben. Besseres Trickverhalten, aber die Präzision hat nachgelassen, der Drachen baut mehr Druck auf.
Die Standoffs waren bis hier hin unverändert. Das ist dann ein UL geworden
dann habe ich die Standoffs etwas verlängert und enger zusammen positioniert. Der Druck hat nachgelassen.
Es hat dann eine Weile gedauert die richtige Position für den inneren und äußeren Standoff zu finden. Das wurde dann ein STD.
Bei einem anderen Drachen, der von Haus aus mehr Streckung hatte, war mehr Streckung einfach nnur Grütze! Das Ding wurde zum undefinierten Schleuderteil. Tricksen? ja schon, aber alles eher purzelig. Präzision war ein Fremdwort geworden und Spaß hats auch nicht gemacht. Also Retour mit dem Ganzen und nicht mehr anfassen.
Fazit:
Ausprobieren schadet nicht, aber man kann keine Wunder erwarten, auch wenn sie manchmal passieren. Es lohnt sich dann eher, einen komplett neuen Segelschnitt zu definieren und den Drachen dann von Grund auf neu zu entwickeln.
ZitatOriginal von Achim X
Fazit:
Ausprobieren schadet nicht, aber man kann keine Wunder erwarten, auch wenn sie manchmal passieren. Es lohnt sich dann eher, einen komplett neuen Segelschnitt zu definieren und den Drachen dann von Grund auf neu zu entwickeln.
ZitatOriginal von joker
Wenn alles so einfach wäre könnte jeder in zwei Stunden einen neuen tollen Trickdrachen mit immer besseren Flugeigenschften bauen.
Aber zum Glück geht das nicht...................
Auch ich stehe seit einigen Monaten auf der Wiese und probiere immer wieder was neues bis es passt.
Das war doch gar nicht die Frage. Wenn man entwickeln oder tunen möchte ist es doch hilfreich zu wissen, was bei einer Veränderung wahrscheinlich eintreten wird.
Leider oder zum Glück sind die Eigenschaftem eines Drachen eine Summe von zig Variablen, die sich auch noch gegenseitig beeinflussen, so dass es mir auch manchmal wie "Magie" vorkommt, wenn Leute wie Tim Benson sich Drachen wie den Gemini ausdenken können. Doch es ist nicht alles Zauberei. Gerade die Steckung eines Drachen ist ein ziemlich sicheres Merkmal, wenn es darum geht die Eigenschaften eines Drachen rein visuell zu beurteilen.
BoT, Elixier, Psycho,... alles (Radikal) Trickser und Paradebeispiele für gestreckte Kites bzw. wie man früher auch sagte mit Kites großem Nasenwinkel.
Heute sind die Ansprüche an einen Freestyldrachen was die Präzision angeht viel höher, aber wenn man z.B. Transfer und Nirvana vergleicht kann man immer noch ablesen, was mehr Steckung über den Daumen bedeutet.
Für ein zielgerichtetes Tunen ist die im Eingangspost beschriebene Vorgehensweise die Streckung und die Standofflänge gleichzeitig zu ändern vielleicht nicht optimal, aber wie will man das bei einem bestehenden Segel anders machen?
ZitatOriginal von Mantamfg
Is ja cool, auf 5 Antworten hat man 7 meinungen :-O
Sei froh. das es nur 7 Meinungen sind.....
Zitat
Oh, das ist schon ganz viel was man damit verändern kann. Man kann die Flugeigenschaften des Drachen komplett versauen, oder aus eine Kröte einen Schätzchen wachküssen.
Es sind aber die kleinen Veränderungen, die zum Ziel führen. DAs fängt damit an, das man eine Art "Richtlatte" entlang der unter Querspreize hält und nachsieht, ob die im eingebauten Zustand überhaupt gerade ist, oder etwa nach unten oder oben durchgebogen ist.
dann kann man sich erstmal die obere Querspreize ansehen und gegebenenfalls einmal ohne fliegen. Das hat schon bei manchem Drachen einen Aha-Effekt ausgelöst.
Das Verschieben der Verbinder steht immer im Zusammenhang mit einer Veränderung der Segelstreckung. Das solte man berücksichtigen wenn man z.B. die Mittelkreuzposition verändert. So kann man den Drachen ganz langsam optimieren.
Einfach nur die Streckung erhöhen, dann bekomme ich ein Wickel-und Trickmonster ist m.E. nicht die Weisheit, die man daraus ziehen kann, sondern eher ein Trugschluß.
Aber ich will hier gar nicht anfangen jemand von einem Versuch abzuhalten. Ganz im Gegenteil! Teste das ruhig mal und berichte uns, welche Annahmen richtig waren.
ZitatOriginal von Achim X
Einfach nur die Streckung erhöhen, dann bekomme ich ein Wickel-und Trickmonster ist m.E. nicht die Weisheit, die man daraus ziehen kann, sondern eher ein Trugschluß.
Das ist auch meine Meinung!!
Ein schönes Beispiel ist hier der Ur-Obsession. Wahrscheinlich eines der ersten Wickelmonster, die übrigen Eigenschaften waren aber IMO eher "gewöhnungbedürftig".