Depower alternative zu mehreren Mattengrößen?

  • Sodele, jetzt will ich mal gaaaaz freundlich und besonnen meine erste Frage Posten :)


    Ich mein irgenwo aufgeschnappt zu haben das ich bei Depower systemen nen größeren Einsatzbereich bezgl Windstärke habe. Da ich nun im tiefsten binnenland überhapt wohne und doch meine Dachen zu fast jedem Urlaub an die see mitnehme, würde ich ein recht breites Spektrum an Drachengrößen brauchen. Meine Frage daher:


    Macht es preislich Sinn wenige Depower schirme statt mehrerer normalen 4 leinern zu kaufen oder nimmt sich das nix?


    Zum einsatz kommen sollen die mit atb oder ausm stand, buggy hab ich nich vor, und zu Vollsändigkeit ich bin un der ü 100 Klasse ;)



    Ach ja, wenn ihr eh schon beim Schreiben seit würde mir ne kleine auflistung an depowermatten viel Suchen abnehmen,


    Fättes Merci


    greetz joa

    • Offizieller Beitrag

    Um sich ein Überblick über den Markt bzw. die Produkte zu verschaffen, empfiehlt sich die div. Drachenshop abzusufen, z.B.:


    http://www.drachenstore.de
    http://www.metropolis-drachen.de


    Da siehst Du schon welche Depower Matten es gibt, für Dich in Frage kommen wird wohl:


    - Frenzy (standard)
    - Access (Anfängerschirm)
    - Montana (neu ma Markt)
    - Gyro II (selten)


    Für das Binnenland durch Ihre hervorragenden Binnenland-Eigenschaften interessant wären dann noch die Lynn Kites:
    -Venom
    -Venom II
    -Vortex
    -Guerilla


    Zitat

    Macht es preislich Sinn wenige Depower schirme statt mehrerer normalen 4 leinern zu kaufen oder nimmt sich das nix?

    Keine Ahnung, der "normale" Weg ist auch IMO ein anderer, nämlich genau andersrum, also angefangen bei Buggyschirmen und irgendwann kommen ein, zwei Depowerkites, je nach Ambitionen. Mit den Depowerkites ist das aber auch so eine Sache, mir macht das längst nicht bei jedem Wind Spass, denn je höher die Windstärke, desto kleiner der Schirm. Und mit Depowerkites <=7qm kann man schon schnell in Stress kommen, da die zwar guten pop haben (dich nach oben ziehen), du aber kaum hangtime (zeit in der Luft) hast und die Landung auch entsprechend hart ist.


  • Hi joa,


    herzlich willkommen erstmal!


    Es gibt drei große Gruppen bei den Depowerkites:
    -C-Kites: Das sind die klassischen Tubekites, die man vom Surfen kennt. Von ihrem Verhalten her (nicht von der Bauart!) würde ich die Peter Lynn-Kites am ehesten dort einordnen
    -Klassische Matten: Die sehen in der Luft aus wie große Buggyschirme, also fast flache Biegung. Typische Vertreter sind die Flysurfer-Geräte
    -Bows: Tubekites neuester Entwicklung, Biegung zwischen C-Kite und normaler Matte, können angeblich ein sehr großes Windfenster abdecken, wobei diese Aussage IMHO mit Vorsicht zu genießen ist.



    Zu deinen Fragen:


    -Windbereich: Depowersysteme haben na sagen wir mal schon einen etwas größeren Einsatzbereich als normale Matten. Aber so allgemein kann man das nicht sagen, weil die Depowerschirme untereinander große Unterschiede aufweisen, siehe oben.


    -Preislich: Naja, also je nach Größe kannst du mit Neupreisen von ca. 1000 Euro pro Depowerkite rechnen. Los geht's gebraucht und RTF ab ca. 300 Euro. Ich würde sagen, ob Buggymatte oder Depowerkite dich billiger kommt hängt eher davon ab, wie neu der Kite sein soll und was deine Ansprüche an das Ding sind.


    -Urlaub: Matten haben meist deutlich kleinere Packmaße und deutlich weniger Gewicht als Tubekites. Das ist ein echtes Argument, wenn man den Kite "mal eben" mit einpacken will. Meine 19er Venom ist eingepackt so groß wie ein etwas dickerer Wanderrucksack, Gewicht 3,8 Kilo zzg. Bar und Bag selbst. Eine Tube wird knapp das doppelte wiegen und ist deutlich sperriger. Eine Buggymatte ist wegen der geringeren Größe bei gleicher Windstärke nochmal deutlich kompakter als die Venom, also kleiner Rucksack.


    -MTB: Auf jeden Fall Depowerkite! Wegen: Sanftere Kraftentfaltung mit viel geringeren Kraftspitzen, bessere Dosierung der Kraft, leichteres Handling in der Luft, mehr Lift, bessere Hangtime, sanftere und sicherere Landung... Einzige Vorteile einer Buggymatte wäre das noch kleinere Packmaß, der schnellere Aufbau und vielleicht der Preis.


    -Empfehlung: Silver's Liste ist bis auf die Flysurfer-Produkte und Tubekites sehr ausführlich. Für's Binnenland werden wegen ihrer hohen Stabilität bei schlechtem Wind etc. gern Peter Lynn Kites genommen. Sie decken einen relativ großen Windbereich ab und schlucken Böen gut weg, anstatt bös zu ruckeln. Sie sind auch nicht so empfindlich wie Tubekites, was Bodenkontakt anbelangt. Ein großer Vorteil von Tubes dagegen: der Preis! Ältere Tubes bekommst du schon für ca. 150 KO! Das relativiert ihre kürzere Haltbarkeit auf dem Land schon etwas.


    Ich selber habe wie gesagt die Venom 19 + 13, aus der Zeit davor noch eine Guerilla 18, allerdings zum Snowkiten. Von der Stabilität in der Luft und beim Start gefällt mir die Guerilla besser, von der Dosierung der Kraft und der Wendigkeit her ist die Venom natürlich deutlich überlegen. Die "ganz großen" Lynns kann man übrigens auf dem Land von ca. 2 bis obere 4 Windstärken fliegen. Sind also trotz ihrer Größe keine reinen Schwachwindkites! Andererseits hat man damit eigentlich den Windbereich abgedeckt, der in 90% der Tage im Binnenland weht - sofern genug Wind ist um überhaupt kiten gehen zu können!


    Meine PERSÖNLICHE Empfehlung für's MTB wäre ein Peter Lynn. Aber ich bin da natürlich "etwas" vorbelastet... :D

  • Danke euch beiden für die ausführliche infos! Is garnich so einfach den Überblick zu bekommen :)
    Zum MTB kommt nach möglichkeit auch noch das snowkiten dazu, der griff zum depower (zb lynn) is imho also ratsam.


    Was mir noch nicht soo ganz einleuchtet ist warum die Tubes n größeres Packmaß haben, sind doch nur einlagig?
    Oder bring ich da jetzt was ducheinander?

  • Zitat

    Was mir noch nicht soo ganz einleuchtet ist warum die Tubes n größeres Packmaß haben, sind doch nur einlagig?


    ich weiß es nicht genau, aber ich tippe mal stark drauf, dass die eigentlichen tubes vom material her wesentlich dicker sind als der stoff eines open-cell-kites. das macht sie schwerer, aber auch größer im packmaß.


    Gruß - Eric

  • Weil: die beiden Familien sind grundverschieden aufgebaut.


    Die Tubes haben Kammern für die Luft, bestehend aus einem formgebenden äußeren Teil und einer "Bladder" innendrin, in die die Druckluft gefüllt wird. Daher kann man sie nicht zusammenknüllen wie man grad will. Normal werden sie der Breite nach zusammengerollt und in eine Tasche gesteckt, das Paket ist dann je nach "Tiefe" des Kites rund nen Meter bis nen Meter fünfzig hoch.


    Der eigentliche Stoff ist glaub ich auch etwas stärker und dicker, weil er ja die Fläche zwischen den (wenigen) profilgebenden Struts überspannen muss. Da ich selber aber keine Tubes besitze kann ich aber nur davon reden, was ich bisher gesehen habe, und da sah das halt so aus. Groß und schwer.


    Die Peter Lynn sind zweilagig, ihr Profil ergibt sich nicht durch Struts, sondern wie bei anderen Matten auch durch viele Längsprofile aus Stoff. Aufblaselemente sind unnötig, die Luft kommt wie bei Matten durch Ram-Air Öffnungen zwischen die beiden Lagen, wird aber über Rückschlagventile aus Stoff drin gehalten. Der Stoff des Kites ist daher dünn, tragende Elemente sind keine drin, er kann also beliebig zusammengelegt werden.


    Das geringe Packmaß ist aber eher eine Stärke der neuen Lynns. Meine Guerilla 18 ist eingepackt zwar sehr dünn, aber dafür ca. 1,50 Meter lang. Grund: Die Lynns haben an den Tips Stangen drin. Bei den neueren sind diese Stangen faltbar, wie ein Zeltgestänge, die älteren haben einteilige Stangen. Es dürfte aber möglich sein, faltbare Stangen aus den neueren Lynns zu verbauen, die kosten ca. 35 Euro das Paar. Auswechseln ist easy, einfach über Klettverschlüsse.


    Ich kann's nur nochmal wiederholen: Wenn du anständig snowkiten willst, kommst du an nem Depowerkite net vorbei... Mit Peter Lynn, Flysurfer und Ozone Frenzy kannst du jedenfalls nix falschmachen, das sind seit Jahren die Klassiker unter den Land-Depowerkites.

  • Keine Sorge sammle meine Erfahrungen zur Zeit mit ner Crossfire, Sicherheitstipps habe ich hier im Forum schon einige aufgesaugt ;)

  • Optimal :D


    Wenn du mit der CF (oder einem vergleichbaren Vierleiner) klarkommst, dann kannst du dich IMHO auch an nen Depowerkite wagen. Speziell die Peter Lynns sind wegen ihrer Stabilität recht unproblematisch. Solang du nichts machst, steht der Kite einfach im Zenit und wartet. Dieses Verhalten finde ich besonders bei der älteren Generation, sprich, meiner Guerilla, recht ausgeprägt, und sehr angenehm.


    Die Flysurfer liegen sowohl von der Form als auch vom Charakter her näher an der Buggymatte, also schon nervöser und explosiver im Kraftaufbau. Ich hab bisher die Cool und die Pulse an der Leine gehabt, super Kites, aber irgendwie nicht mein Geschmack. Fand sie für einen Depower zu nervös und für eine Matte (im Sinn von Buggymatte) zu träge. Ihre Verbreitung zeigt aber, dass die Geschmäcker verschieden sind :D


    Aus dem Grund haben eigentlich alle Hersteller ihre zufriedenen Kunden. Probier möglichst beide mal aus und entscheid dich dann, aber wie schon gesagt, echte Fehlkäufe gibt's bei den o.g. dreien eigentlich nicht. Dazu kommt, dass die Teile vergleichsweise wertstabil sind.

  • Also das hat mich doch jetzt mal n gutes stück weiter gebracht :-D, großes dankeschön!!!
    Werd mich jetzt erstma mit der cf beschäftigen und bei gelegenheit die eine oder andere probefliegen.
    Probleme dürfte ich ja nicht bekommen wenn ich z.B. mit ner Venom an die see geh!? (unter beachtung des windbereiches)
    greetz joa

  • Da hat er Recht, der buggy-x... :H:


    Wirkliche Könner sind vor allem auf Ski und, wenn sie wollen, bestimmt auch auf dem Board, gut mit Buggymatten unterwegs.


    Ich hab meine ersten Meter auch aufm Snowboard und mit ner Buggymatte gedreht. Geht alles. Aber KEIN Vergleich zur Guerilla. Angehängt, losgefahren, kein Stress...


    Der typische Snowkiter profitiert bei typischen Verhältnissen enorm von den Vorteilen eines Depowerkites, da simmer uns glaub ich einig. 8-)

  • Probleme an der See?


    Höchstens, dass einer der wenigen verbohrten Tubefuzzies anmarschiert kommt und dir ein Gespräch reindrückt, warum Matten Unsinn sind. Tube vs. Matte ist eins der GANZ heissen Themen, sei gewarnt :-O


    Bei typischen Seewind steht die Venom wie angenagelt am Himmel, also null Problemo. Sei nur nicht überrascht, wenn das im Binnenland anders aussieht. Der Wind dort kann derart schmutzig sein, dass die Venom trotz Autozenit, Böentauglichkeit und eingebautem Schutz gegen Überschießen im Zenit hin und wieder vom Himmel fällt.


    Teste auf jeden Fall VOR dem Erstflug das Safetysystem der Bar. Meins hat Arbeit gebraucht: http://surfforum.oase.com/showthread.php?t=29648
    Auf jeden Fall solltest du dir das Instructional Video zu den Peter Lynns vorher anschauen, sonst wirst du bei Aufbau, Start und Landung arge Probleme haben. Die Lynns sind am Boden grundverschieden zu allen anderen Systemen.

  • Kurze Antwort: Schau dir das Video an, das ist nicht umsonst 20 Minuten lang :-O


    Vorfüllen durch Wind, richtige Positionierung zum Start, Start über "Tip anheben" oder über "Tips zusammenhalten" mit Helfer, Landung über Tip festhalten und auswehen, Bodenhandling bei verschiedenen Relaunchszenarien, korrekte Sicherung am Boden,...


    Kurz: ohne dieses Wissen spackst du total ab, hast viel Ärger und beschädigst am Ende sogar noch das Material. Das durfte ich bei meinen Kumpels live erleben, "der mit der Matte kämpft" wäre noch harmlos ausgedrückt für die ganzen Mr. Bean-Aktionen. Die Dinger sind groß, es gibt keine tragenden Teile, die man greifen könnte, ohne bestimmte Tricks kommt man da einfach nicht weiter.


    Wenn man die Theorie aber draufhat, kann man die Lynns problemlos ohne Hilfe starten und, wenn es sein muss, auch sicher landen. :H:


    Das Video gibt's auch irgendwo zum Download...musst mal suchen

  • Hallo Joa,


    Du hast ja schon viele Infos hier bekommen.


    Meine Erfahrungen zu dem Thema Kite :


    Ein Depowerkite ist wesentlich stabiler und gutmütiger in der Luft, das ist besonders für AB und Snowboard wichtig.


    Auf Skiern kann man eher Buggymatten fahren, da man nicht so schnell umkippt. Beim Snowboard oder ATB kann man ja nicht eben mal einen Schritt nach hinten gehen.


    Depowerkites brauchen mehr Wind bis es los geht als Hochleister-Buggymatten. 2-3 bft sollen es schon sein.


    Springen kann man mit Depowerkites besser finde ich denn man kann ja größere Flächen fahren als vergleichbare 4-Leiner ohne Depower. Man kann ja halb angepowered fahren und beim Sprung die Leistung durch Zug an der Bar abrufen.


    Hier im Binnenland ist der Wind fast immer böig. Am letzten WE war es z.B. von "Kite fällt runter mangels Wind" bis "Abheben obwohl Kite full depowered" alles dabei. Da ist es besonders wichtig einen gutmütigen Kite mit großem Windbereich zu haben.


    Einige weitere Infos zu Kites fürs ATB-Fahren habe ich hier gesammelt :


    http://www.atb-kiting.de/Forum…/scope/posts/Default.aspx


    Grüße Bernd



    - Editiert von BerndFfm am 16.05.2006, 13:33 -

  • Silver : ;)



    PS.: In den Sonderheften "Snowkite" und "Buggy & ATB" von Kites&Friends sind auch sehr gute Übersichten über die Kites, die man für diese Sportarten benutzen kann.