Angle of Attack

  • Angle of Attack oder kurz: AoA bezeichnet den Winkel, mit dem der Kite mit der Lufteintrittskante (Leading Edge) zum Wind steht.
    Angle of Attack oder kurz: AoA bezeichnet den Winkel, mit dem der Kite mit der Lufteintrittskante (Leading Edge) zum Wind steht.


    Der Auftrieb eines Flügels ist direkt vom Anstellwinkel abhängig. Je grösser der Anstellwinkel, desto grösser der Auftrieb (und Luftwiderstand).
    Es kommt also auf das richtige Verhältnis zwischen Auftrieb und Luftwiderstand an. Der Auftrieb wiederum hängt von der anliegenden Strömungsgeschwindigkeit resp. Windgeschwindigkeit ab.
    Da zwei Drittel der Zugkraft eines Foilkites durch Unterdruck, also "Saugen" entstehen (Luft / Wind muss über das Obersegel einen längeren Weg als über das Untersegel zurücklegen), ist es nur bedingt sinnvoll, den AoA so steil wie möglich zu wählen. Dies gilt vor allem, wenn man sich mithilfe des Kites fortbewegen will, weil dann nicht mehr nur der wahre Wind Einfluss auf die Strömungsdynamik des Kites nimmt.


    Also:


    Ist der AoA groß, also steiler Anstellwinkel, wird der Auftrieb kleiner werden, der Luftwiderstand erhöht sich, man empfindet mehr "Druck", den man auch als "Grunddruck" bezeichnet.
    Gleichzeitig sinkt durch den Luftwiderstand aber auch die Fluggeschwindigkeit des Kites, in letzter Konsequenz soweit, dass die Luftströmung sich vom Flügelprofil abzulösen beginnt. Der Kite verliert dann Vor- / Auftrieb und geht in den Backstall, der Kite ist (für den vorherrschenden Wind) zu "steil".




    Umgekehrt gilt: Ist der AoA klein, d.h. der Kite steht "flach", ist der Auftrieb zwar geringer, aber der Luftwiderstand auch deutlich niedriger. Das führt zu einer hohen Fluggeschwindigkeit bei niedrigem "Grunddruck". Ist der Kite zu flach, ist ein Strömungsabriss über die Leitkante (Leading Edge), also ein sog. Frontstall, die Folge. Dies lässt sich mit aktivem Einsatz der Bremse wirksam vermeiden. Mit der Bremse lässt sich nämlich das Auftriebs-/ Druckverhältnis wirkungsvoll verändern.



    Daraus ergibt sich eine interessante Schlußfolgerung:


    Steiler AoA ist zwar nett und sehr leicht zu handlen, da der Kite immer sehr stabil am Himmel steht, aber ein flach getrimmter Kite wird schon bei deutlich weniger Wind willig steigen und durch die höhere Fluggeschwindigkeit auch deutlich mehr Vortrieb / Auftrieb liefern, wenn man das Spiel mit der Bremse beherrscht, um Fronstalls zu vermeiden.
    Beim Kitebuggyfahren ist ein kleiner AoA essentiell, da ein flach getrimmter Kite deutlich weiter an den WFR fliegen kann und auch bei Raumwind- / Vorwindkursen aufgrund seiner Fluggeschwindigkeit klare Vorteile gegenüber einem steil getrimmten Kite hat.


    Bei einem Depowerkite lässt sich durch die dynamische Waage der Anstellwinkel während des Fliegens / Fahrens ändern, in dem man die Bar heranzieht (Anpowern = steiler AoA) oder wegschiebt (Depowern = flacher AoA).
    Dazu lässt sich der nutzbare Depowerweg auch noch mit einem Adjuster voreinstellen.
    Wer bei niedrigen Windgeschwindigkeiten seinen Depowerkite mit offenem Adjuster (voll angepowert) fliegt und nicht aus dem Quark kommt, kann gerne mal über o.g. Ausführungen nachdenken :)

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