Tipps für Anfängerversuche auf ATB

    Hallo miteinander,


    auch auf die Gefahr hin, dass ich belächelt oder ausgelacht werde. Aber vielleicht bekomme ich ja trotzdem ein paar Tipps.


    Vorab erst mal: Ich habe nicht vor irgendwelche Tricks zu machen oder Jumps auszuführen. Ich möchte mich nur leicht (langsam) über eine Wiese oder Strand auf dem ATB stehend ziehen lassen.


    Ich habe aktuell folgendes Material:
    Wolkenstürmer Paraflex Trainerkite 2.3
    Wolkenstürmer Paraflex Trainerkite 3.1 (zusätzlich eine Quadbar)
    Als Board: RKB R1


    Größere/Weitere Anschaffungen sind erst mal nicht geplant.


    Die Matten bin ich beide schon mit Bars auf der Wiese ohne ATB bei geschätzten 2-3bft geflogen und war begeistert vom Zug (fettes Grinsen) im Vergleich zum Stabdrachen bzw. kleinen Aldi-Matten. Irgendwann wurden die Arme lang und daher habe ich den 3.1 per Quadbar und Karabiner an einen Klettergurt gehängt. Das hat die Arme schon mal gut entlastet und ich konnte etwas länger als nur eine halbe Stunde fliegen. Macht auf jeden Fall tierisch Spaß


    Auf die Nase gelegt hat es mich nie. Wenn der Zug zu stark wurde bin ich halt etwas mitgelaufen (ok ich wurde eher mitgezogen) und habe geschaut, dass ich mit der Matte aus dem Windfenster rauskomme.


    Das ATB habe ich auch alleine getestet an einem abschüssigen Weg, damit ich ein bisschen Gefühl für das stabile drauf Stehen und das Lenken bekomme. Hat auch gut (ohen Stürze) geklappt. Ich bin als es brenzlig wurde immer rechtzeitig abgesprungen. ;)


    Letztens habe ich es auf einer Wiese mit ATB versucht, aber irgendwas wohl verkehrt gemacht, denn mich hat es immer runtergezogen und das Board hat sich bestenfalls einige cm bewegt. Okay, der Untergrund war etwas wellig und das Gras vermutlich zu hoch. Von daher wäre das eine Erklärung.


    Trotz alledm hat sich das etwas unbefriedigend angefühlt. Daher ein paar Fragen:
    1. Wie bzw. wo starte ich am sinnvollsten?
    2. Wann steigt man auf's Board? Bei meinen Versuchen habe ich erst die Matte in den Zenit gestellt und bin dann auf Board drauf.
    3. Wie halte ich die Matte am besten so, dass ich einen möglichst gleichmäßigen Zug habe bzw. was muss ich tun? (Ich denke das ist für das Fahren eine Grundvoraussetzung)
    4. Wie wende ich am sinnvollsten? Eine Wende wie beim Windsurfen scheint mir hier nicht angebracht. Wird die Matte einfach nur auf die andere Seite gebracht?


    Wäre super, wenn ich ein paar Antworten und/oder Tipps kriegen würde. Danke.

    CU Karl

    Das wichtigste fehlt noch und das ist der Helm!
    Schau nach anderen Fahrern in Deiner Gegend und lass es Dir zeigen und am besten auch beibringen. Noch besser wäre Du machst einen Kurs!

    Klar, Helm, der natürlich auch.


    Kurse gibt es bei mir in der Gegend nicht und andere Fahrer habe ich auch noch nirgends gesehen. Und ich habe die Augen offen gehalten (dann hätte ich zumindest mal zuschauen und mir vielleicht was abgucken können).


    Und nach München rein komme ich eher selten bis gar nicht.

    CU Karl

    Kein Grund für Belächeln.
    Alle haben mal angefangen...


    Wie Heliusdh schon anmerkte gehört ein Helm auf den Kopf sobald man sich fortbewegt. Sei´s im Buggy oder auf dem Board.
    Jeder der das eine Weile macht hat schon auf der Nase gelegen und die Chance auf den Kopf zu knallen ist nicht gerade gering.


    Erste Frage: Wie schwer bist Du ?


    Das führt direkt zu den Matten.


    Die 2.3 ist auf dem Board eher als Sturmkite zu gebrauchen, selbst für die 3.1 braucht es zum Vorwärtskommen schon recht viel Wind.
    Bei 2 Bft ist es da eher Essig mit Fahren.


    Mit Deiner Klettergurt/Quadbar Lösung... hast Du eine Safety mit dran. Du musst Dich gerade bei mehr Wind im Notfall vom Kite trennen können.


    Abspringen vom Board: Trainiere gleich mal den Hacken an den Hintern Sprung. Nach oben/vorne. Klingt albern, hilft aber zu verselbstständigen mit BEIDEN Füssen gleichzeitig da raus zu kommen.
    Die schwersten Verletzungen passieren mit einem Fuß in der Schlaufe und das Board oder Du drehen sich.


    Zu Deinen Fragen:


    Als erstes unbedingt LESEN:


    http://www.kitelandboarding.eu…workbook/klb-workbook.pdf


    Da sind alle wesentlichen Begrifflichkeiten drin, wie Fahrmanöver heissen und was zu beachten ist.


    1 Starten: Wenig Wind gerne auch in der Powerzone. Gewöhn Dir aber als Automatismus gleich starten am Windfensterrand an. Am WFR hoch, außen am WF hochwandern lassen. Gerade bei Kachelwind notwendig


    2. Wann steigt man auf's Board? Die Zenit Idee ist bei passendem Wind durchaus gut. Dabei sollte aber das Board weitgehend richtig stehen. Dazu später mehr.
    Bei wenig Wind, wenn zB meine 21er gerne mit Backstall droht (also so wenig Wind das sie bald vor Eigengewicht aus dem Himmel fällt) starte ich zuweilen sogar auf dem Board stehend. Hoch, anluven, Fahrtrichtung... fertig


    3. Wo soll der Kite stehen.
    Siehe in der PDF im Link Seite 14 und Seite 15. Stellen in Position wird bei Deinen kleinen Kites aber wahrscheinlich kaum gehen. Da braucht es wahrscheinlich eher eine Sinusbewegung um Vortrieb zu generieren.



    4. Wie wende ich ? Gar nicht.. ist ne Halse :) Da bist Du gleich beim wichtigeren: Bremsen
    Wer fährt muss auch anhalten können.
    Seite 15 und 16 siehst Du was zu Kursen und etwas über Anluven und Abfallen.
    Langsamer wirst Du durch beherztes Anluven. Die Leinenspannung geht hoch und es wird langsamer.
    Dabei auf dem Board zu bleiben, den Kite gleichzeitig zu stehenbleiben auf der anderen Seite zu haben und flüssig in die andere Richtung weiterzufahren... Timing und Übung.
    Das Abbremsen mit Kite überholen ist für mich gleich ein Grund einen weiten Bogen um so einen Kiter zu machen.
    Wer nur so zum Stehen kommt, dem möchte ich in einer Gefahrensituation besser nicht in die Quere kommen.





    Das Dich der Kite bisher beim Anfahren übers Board zieht... da kann das Gras nix für.


    Wenn Du Dich quer zum Wind hinstellst, also auf Halbwindkurs und den Kite aus dem Zenit in Fahrtrichtung schickst bist Du wieder bei Punkt 3. Der Kite ist dann in dem für Dich nicht nutzbaren Windbereich und feuert Dich übers Board.
    Mindestens auf Raumwindkurs hinstellen, oder gar fast auf Vorwindkurs, Kite aus dem Zenit in den nutzbaren Bereich (guck genau auf das Bild auf Seite 14) stürzen.
    Der erste Ruck zieht Dich vorwärts... aber das Board zeigt ja dahin. also nicht mehr absteigen sondern anfahren.
    Eigentlich gleichzeitig Druck auf die Hacken, Kurve zum Wind hin fahren, also anluven.
    Guck Seite 15... Du fährst sagen wir Raumwindrichtung an und musst jetzt anluven bis Du bei Halbwindkurs angekommen bist.


    Tust Du das nicht, fährst Du auf den Kite zu, Leinenspannung weg, er fällt vom Himmel, Du stehst rum.


    Dazu gibt es eine schöne Laufübung. Zenit, Powerdive in die Fahrtrichtung, Du läufst dabei auf den Kite zu und gleichzeitig, wenn der Kite dann in Fahrtrichtung gelenkt wird musst Du schon das "anluven" laufen.


    BEsser das ohne Board zu verinnerlichen. Kitekontrolle, Timing, wissen wo das Ding ist.



    Viel Futter... ich hab übrigens auch nen Kurs bei Guntram gemacht.
    Nicht in der Nähe... 180km fahren, eine Strecke. Aber ich fands lohnenswert. Andere schwören auf den autodidaktischen Ansatz... Kurs erspart einem das Üben nicht, macht aber den Weg zu ersten Erfolgen leichter.

    92,5qm Mattenzeugs (jetzt is aber gut)



    MBS Comp95

    Ich wiege 74 kg.


    Super, vielen Dank. Die PDF hilft mir auch unheimlich weiter.


    Die Begriffe kommen mir bekannt vor vom Windsurfkurs (entsprechenden Schein hab ich, wenn auch schon ne Weile her), den ich mal gemacht hatte. Ist ja im Prinzip dasselbe, was die Kurse (Halbwindkurs, anluven etc.) angeht. Von daher ist mir das Prinzip soweit klar.


    Haken an Hintern (zum Abspringen) habe ich auf der Wiese reichlich (ungewollt) geübt. Klappt soweit :)


    Bremsen: ok, Anluven bremst am schnellsten (war beim Windsurfen auch so)


    Das Anluven bzw. Bremsen einfach mal laufender Weise zu üben, finde ich eine gute Idee. Dann kann ich auch gleich üben die Matte sinusförmig zu bewegen um möglichst gleichmäßigen Zug zu haben.


    Halsen, genau das verstehe ich nicht so ganz, wie das funktionieren soll. Beim Windsurfen gehe ich um das Segel rum auf die andere Seite. Beim KLB geht das ja nicht, da ich ja die Matte sonst im Rücken hätte und aus den Schlaufen am Board raus und von der anderen Seite rein müsste.


    OK, dann gehe ich das Halsen jetzt mal theroretisch Schritt für Schritt durch. Bitte korrigiere mich, wenn ich da irgendwo auf dem Holzweg bin.
    1. Ausgangssituation: Ich bin auf Halbwindkurs und bewege mich nach rechts von mir aus gesehen. Mein Körpergewicht ist mehr auf der linken Seite
    2. Anluven und langsamer werden (bis zum Stillstand)
    3. (optional) Wenn ich (fast) stehe Druck aus dem Kite nehmen, durch z.B. in Zenit setzen
    4. Körpergewicht auf die rechte Seite verlagern und auf Raumwindkurs (ergibt sich automatisch nach dem Richtungswechsel nach dem anluven) gehen, bestehenden Zug des Kites nutzen und losfahren
    5. Anluven um auf den Halbwindkurs zu kommen.
    6. Weiter bei 1. nur andere Fahrtrichtung und Gewichtsverlagerung seitenverkehrt.


    So würde für mich ein Schuh draus, d.h. nur Gewichtswechsel vom Körper beim Halsen im Wesentlichen. Oder habe ich das verwechselt und das ist eine Wende???


    Wahrscheinlich sind meine Kites zu klein für mein Vorhaben, andererseits werde kann ich schon mal nicht so schnell werden. Und sollte ich Lust auf mehr bekommen kann ich ja immer noch aufrüsten :D

    CU Karl

    Wichtig ist, das du das Board nicht beim anfahren auf Halbwindposition stellst, sondern etwas Raumer (vom wind weg) , damit du überhaupt in fahrt kommst. Danach kannst du anluven...

    Im wesentlichen funktioniert das so. Und übe durchaus beherztes anluven.
    Fuer die KLB Lizenz müsstest Du aus voller Fahrt auf Zuruf im 5x5 Quadrat stehen können. Das zu können stünde jedem gut zu Gesicht. Zudem macht Driftbremse Spass :)


    Und ja... Fuer 'jeden Tag' ist das schon etwas sehr klein.
    Und täusch Dich nicht. Wenn soviel Wind ist das die 3er Dich richtig ins Fahren bringt geht es auch vorwaerts.


    Ggf. gebe ich meine eigentlich neue 5er Flow ab. Gutmütig, extremst gut verarbeitet und ordentlich Druck.
    Ich selbst fahr eigentlich zu 100% mit dem Depower Zeugs rum.


    Und Kitefreak... RIESEN Absatz nach Punkt4 meines ersten Posts. Er sollte es verstanden haben :)

    92,5qm Mattenzeugs (jetzt is aber gut)



    MBS Comp95

    Super, vielen Dank. Ihr habt mir sehr geholfen.


    Dann weiß ich, was ich bei Gelegenheit erst nochmal ohne Board üben werde,
    und dass ich zumindest theoretisch weiß, was ich tun muss.

    CU Karl

    Ich habe den passenden Thread dazu gefunden.


    Nur leider ist die Formatierung nicht mehr da und die Links gehen nicht mehr, schade...

    CU Karl