Heute war es endlich windig genug, um den No Mercy XXL ausgiebig zu testen. Es lagen so zwischen 6 und 15 km/h Wind an, in Böen vielleicht auch mal bis zu 18 km/h.
Zunächst habe ich die verschiedenen Einstellungen der Knotenleitern ausprobiert. Der XXL hat an der OQS und am MK Knotenleitern mit jeweils vier Knoten im Abstand von etwa je 3 cm. Er kam in der flachsten Einstellung am MK (letzter Knoten) und oben auf dem dritten Knoten. Diese Einstellung erwies sich als wesentlich zu flach, der XXL zuckelte in den Böen herum und hatte noch relativ große Lenkwege. Als beste Einstellung für den herrschenden Wind stellte sich die Kombination aus oben 3. Knoten und 2. Knoten vom MK aus gesehen heraus. So war der XXL sehr satt, stabil und äußerst agil unterwegs. Es ist ja bei allen Speed- und Powerkites von Matthias Franke ein Charakteristikum, dass sehr sehr enge Spins möglich sind, ich konnte das schon beim Scooter und Mighty-L erleben - und so ist es auch beim No Mercy XXL. Der dreht um einen Punkt im Segel, ca. 1/3 von der LK-Spitze in Richtung Kielstab, dass es eine wahre Freude ist. Überraschender Weise fand ich den Zug gar nicht so extrem stark, ich würde ihn ungefähr mit einem S-Kite 2.4 vergleichen wollen - es war also im Stehen bei den heutigen Verhältnissen sehr anstrengend, im Sitzen ging es in den kräftigsten Böen leicht vorwärts. Der Sound ist ein rustikales Fauchen, der XXL ist aber durchaus kein Ruhestörer. Was auch viel Spaß macht, sind die sehr schön ausführbaren Sideslides und recht flache Axel.
Zunächst spielte mir der XXL aber einen üblen Streich - die OQS verabschiedete sich in engen Spins unter ordentlichem Zug. Knacks, einmal fast auf der ganzen Länge aufgefasert. Man muss dazu wissen, dass die OQS mit einem Gummizug mit dem Kielstab straff verbunden ist, also hier ein Widerlager hat, um das herum sie auch nachgab. Vielleicht war die 10 mm Exel Cruise ja schon altersschwach, allerdings baut der Kite konstruktionsbedingt auch viel Druck im oberen Bereich auf durch den tiefen Bauch, den das Segel dort hat. Ihr hättet mal das geschwungene Dreieck der LKs sehen sollen nach der Aufgabe der OQS. Also nichts wie gelandet und schnell nach Hause, um eine neue OQS anzufertigen. Diese wurde komplett mit 8 mm aufgefüttert. Und das hielt dann bestens.
Dann konnte ich endlich ans Filmen gehen. Ich denke, im Video kommt die Charakteristik des XXL ganz gut rüber, viel Spaß!
- Editiert von Moonraker am 28.09.2014, 22:29 -