Zitternde Flügelspitzen am Merlin Vented

    Ich habe einen Merlin Vented der ab 25 km/h mit den Flügelspitzen zu zittern beginnt.Muß das so sein??? Da hat man nun einen Vented, und er verträgt keinen Wind.Durch lösen der Saumschnur wurde er lauter und das zittern ein wenig schwächer.Soll ich das Material in der Leitkannte austauschen? Böhen werden auch nicht besonders gut abgefangen. Was soll ich machen?


    Für Vorschläge were ich sehr dankbar.


    Tobias
    - Editiert von Welle am 22.07.2005, 10:04 -

    Beim Hersteller nachfragen?....

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    Hallo Tobias,
    bis vor einiger Zeit hatte ich auch einen Merlin Vented, der aber nicht ab 25km/h mit den Flügeln geschlagen hat.
    Hast Du schon mal versucht etwas über die Waage zu verändern? Der Merlin ist doch mit einer Knotenleiter ausgestattet, stell ihn doch mal flacher ein. So etwa ab 35km/h habe ich ihn zusätzlich mit Bremssegel geflogen, dadurch wurde er langsamer, baute weniger Druck auf und ließ sich noch gut tricksen.

    ich hatte auch einen und bei mir wars auch so, dass er nicht so viel Wind vertrug, wie Axel schreibt hab ich ihn dann auch mit Vorsegel geflogen. Waage verstellen müßte auch was bringen.
    Gruß
    Thomas

    Alles schön und gut, aber der Merlin wird als Vented bezeichnet. Soll ich mir jetzt ein bremssegel bauen und noch ein paar löcher reinschneiden damit er besser fliegt. Davon stand nichts in der Producktbeschreibung.


    Tobias

    Jetzt mal zum Mitschreiben,
    wir meinen diesen Drachen:


    -MERLIN VENTED
    -Spannweite: 2,00 m
    -Standhöhe: 1,03 m
    -Gewicht: 335 gr.
    -Windbereich: 12-50 km/h
    -UVP: 179.- EUR


    Und einige aus der Serie vertragen erheblich weniger Wind als angegeben?
    Und keiner hat sich mit dem hersteller in Verbindung gesetzt?
    keine Reklamation bei einem Sportgerät, das fast 180,-Euro kostet( fast 360,-DM!!)
    und nicht die Spezifikation erfüllt? Ein Fahrrad in der Preisklasse hätte ich Umgehend zurückgegeben.
    Falls die Fertigungsstreuung tatsächlich so groß sein sollte, wie kann der Hersteller das ändern, wenn er keine Rückmeldung bekommt?


    Oder wie jetzt...?

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    Hi Tobias,


    Ich besitze zwar keinen Merlin, habe aber schon mal einen Merlin Vented bei Hackewind geflogen und dasselbe Phänomen festgestellt. Das ist
    übrigens keine 'Spezialität' dieses Drachens. Ich habe das schon bei einigen anderen Drachen, die eigentlich bei entsprechenden Windstärken
    keine Probleme haben sollten, auch schon bemerkt! Eine Möglichkeit das Zittern zu unterbinden wäre, die Waage nicht flacher, sondern steiler
    zu stellen. Er macht damit mehr Druck und fliegt langsamer, zittert damit aber auch weniger, das ist zumindest meine Erfahrung.


    Die Spannung der Saumschnur ist ein sehr wichtiger Faktor. Zittert der Drachen bei höheren Winden deutet das meistens auf eine zu straffe Spannung hin.


    Ich habe meine Standard und Vented Drachen in einigen Bereichen modifiziert und habe keinerlei Probleme mit zitternden Flügelspitzen:


    Leitkannten: Ein zusätzlicher Waageschenkel, der an der LK, genau zwischen den beiden Eckverbindern, ansetzt. Dieser verhindert eine zu starke Biegung der LK und vermeidet ein Aufschwingen. Dieser Steg sollte immer leicht durchhängen, wenn Du an der Waage ziehst, damit er erst ab einem bestimmten Punkt einsetzt und nicht die Ansteuerung beeinträchtigt.


    Saumschnur: Ich schwöre auf gummigespannte Saumschnüre. Das Segel kann somit 'atmen' und einfallende Böen besser abfangen. Optimal ist imo die Skymax Lösung. Eine ummantelte Gummischnur (ca. 3mm) wird über das Mittelkreuz gespannt und verläuft runter zu Kiel Ende wo deren
    Ende mit der Saumschnur verbunden wird. Die FSD Nocke sollte dabei am besten mit einer Exel Pfeilnocke ersetzt werden. Die Tuchspannung am Kiel unten wird am besten ebenfalls durch einen ummantelten Gummi ersetzt.
    Das ist eine gute Kompromisslösung, falls man den Drachen möglichst böenunempfindlich machen, aber auf lautes Geknatter einer losen Saumschnur verzichten möchte (ich hasse das Geschrabbel lauter Drachen ;) ).


    Stand offs: Unterstützend zur Saumschnur kannst Du die Stand offs auf Teleskop-Federung ;) umstellen. Einfach die Gummikappen entfernen,
    Stifte aus 5mm CFK in die Stand off Halter, Stand offs reinstecken, fertig. Die Stand offs können somit 'nachgeben' und das Segel beim 'atmen' unterstützen.


    All diese Schritte ergänzen sich gegenseitig und sollten das Problem, jedenfalls nach meiner Erfahrung, ohne Gestängewechsel etc. lösen.


    Solltest Du an solchen kleinen Umbauten interessiert sein und Tips benötigen, schicke mir einfach eine PM.

    Gruß aus Berlin, Carsten

    Zitat

    Unterstützend zur Saumschnur kannst Du die Stand offs auf Teleskop-Federung umstellen.


    klingt interessant, hab ich noch nie gehört, und ehrlich gesagt nach mehrmaligem Lesen hab ich es immer noch nicht ganz verstanden :-/ kann mir da jemand mal Nachhilfe geben (wär saunett)?


    Zum Flattern: bei Starkwind den Drachen steiler stellen und nicht flacher => Flattern wird so etwas nachlassen. Er baut zwar mehr Druck auf und verlangt vom Piloten mehr, aber was passieren kann, wenn man den Drachen bei viel Wind flacher stellt, hab ich irgendwo schon mal beschrieben (dann kauft am Besten zum Voraus schon mal neues Gestänge).


    Gruss
    koebi-lee

    "Perhaps I can be your guide, but I will not solve the enigma for you." E.P. 11.6.1994

    Die Teleskop-Standoffs......., dazu eine kurze Überlegung der Kräfte:


    -Der Wind drückt auf das Segel
    -die Kraft wird über die Waagepunkte an die Waagebzw. Flugleinen weitergeleitet.
    -das Segel wird durch die Querspreizen und die Standoffs offen gehalten.


    Die Waagepunkte an der leitkante nehmen die meiste Kraft auf. Dadurch wird der kiel nach hinten gedrückt, bzw. die Leikanten werden nach vorne gedrückt. Das kann man gut an FSD Mittelkreuzen erkennen, die vom Segel weg verbogen werden.


    Wenn dem so ist, dann wird das Segel, bei zunehmendem Windruck, mit einer zunehmenden Kraft in Richtung Querspreize gedrückt.
    Die Teleskop-Standoffs sind also unwirksam


    Wer einen Drachen mit GFK-Standoffs beobachtet kann genau diese Verhalten beobachten. Bei zunehmendem Wind werden die Standoffs mehr durchgebogen und nicht entlastet.
    Und das in 99,99999.....% der Fälle, der Rest ist Aberglaube.

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    Tobias,
    Du hast recht wenn Du sagst das von einem Bremssegel nichts in der Beschreibung steht, und die Windangaben gehen bis 50km/h. Ich halte es für mich persönlich immer so das ich meinen persönlichen Windbereich für den Drachen festlege. Das heißt es ist der Windbereich in dem der Drachen für mich noch komplett zu tricksen ist. Es ergibt sich dadurch für mich zwar immer ein etwas geringerer Windbereich, aber der Drachen läßt sich tricksen. Ein Bremssegel ist aber durchaus keine unübliche Tuningvariante, selbst Piloten im Wettbewerb setzen Bremssegel ein.
    Ich denke es hängt aber auch vom Piloten ab, dies ist eine allgemeine Feststellung und bezieht sich nicht auf Dich, da ich Dein Können nicht kenne!
    Setz Dich doch mal mit den Hersteller Level One und zwar mit Jens in Verbindung, er wird Dir mit Sicherheit dazu etwas sagen können.

    Zitat

    Achim X
    Wer einen Drachen mit GFK-Standoffs beobachtet kann genau diese Verhalten beobachten. Bei zunehmendem Wind werden die Standoffs mehr durchgebogen und nicht entlastet.


    Ich habe mir grade mal im Rohmaterial von meinem Hell XL Video die Einstellungen angesehen, wo die Kamera vom Mittelkreuz zur Seite schaut und die Standoffs sehr gut im Bild zu sehen sind. Ich seh da überhaupt keine Veränderung/Durchbiegung an den Standoffs. Und es sind reichlich Lastwechsel vorhanden. Das Video wurde bei Windstärke 4-5 gedreht. :-/

    Hallo Markus,


    Genau!
    Bei Standoffs aus Kohlefaser sieht man auch nichts, es sei denn, sie platzen. Falls die Theorie der Teleskop-Standoffs nur annähernd richtig sein soll, müßten sich die Standoffs aus den Verbinder, bzw aus dem Segel ziehen. Erstaunlicherweise ist immer das Gegenteil der Fall, wenn es zu einem Schaden kommt.

    Wenn Standoffs herausfallen, hat das andere Gründe.

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    Zitat

    Achim X
    Genau!
    Bei Standoffs aus Kohlefaser sieht man auch nichts,...


    Ist aber Glasfaser! Nicht von der schwarzen Farbe täuschen lassen. Ich habe aus Designgründen schwarzes GFK verbaut. Kann aber sein, daß 4mm zu dick zum Verbiegen ist.

    Zitat

    .........Kann aber sein, daß 4mm zu dick zum Verbiegen ist.........


    tatsächlich :-o ?

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    @ Achim X


    Zitat

    Die Teleskop-Standoffs sind also unwirksam


    Also das sind ja wirklich interessante Überlegungen, aber Du kannst Dir sicher sein, daß ich das hier nicht aus Jux und Dollerei schreibe, sondern aufgrund eigener Erfahrungen! Mit "Aberglauben" hat das imho garnichts zu tun!


    Ich habe weder ein Physikdiplom, noch promoviere ich über das Kräfteverhalten an Lenkdrachen. Die Drachen, die ich mit derartig modifizierten
    Stand offs ausgerüstet habe federn Böen definitiv weicher ab. Wenn ich diesen Effekt nicht bemerkt hätte, würde ich weder damit weiterfliegen, noch soetwas jemand anderem empfehlen. Deine Ausführungen wiederlegen imo in keinster Weise die Wirksamkeit solcher Stand offs.
    Eine solche Lösung Pauschal für unwirksam zu erklären ohne es (offensichtlich) selber in der Praxis ausprobiert zu haben, finde ich ziemlich vermessen!


    BTW: Es gibt auch Drachen die solche Stand offs serienmäßig haben, einige Spacekites, oder die TTs z.B.


    @ koebi-lee


    In die Gestängeseitigen Stand off-Halter (am besten Apas oder HQ Gummibärchen) wirde ein Stift, etwa 5cm lang aus 5mm CFK gesteckt. Dieser
    fungiert als Führung für den Stand off, der sich dann bei einfallenden Böen teleskopartig verschieben kann und und dem Segel hilft plötzlich auftretende Kräfte aufzufangen.
    - Editiert von cape am 22.07.2005, 19:48 -

    Gruß aus Berlin, Carsten

    ....wenn ich Carstens Teleskopstandoffsystem richtig verstanden habe, war bezw. ist dieses ja auch bei Tricktail so ähnlich gelöst....?


    Gruß
    Thomas

    Zitat

    ....Also das sind ja wirklich interessante Überlegungen,....


    Nein, ich brauche mich deswegen auch nicht zu streiten. Nimm dir ein bis zwei Partner und geh bei Hackewind raus. Einer hält den Drachen an ganz kurzen Leinen, einer stabilisiert den Drachen am Kielstab und du kannst dann einmal nachsehen gehen. Danach können wir gerne unsere Ergebnisse austauschen.

    - Editiert von Achim X am 22.07.2005, 21:26 -

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......

    @ Achim X


    Also nimm das jetzt bitte nicht persönlich, aber es interessiert mich nicht so sehr was ein Drachen macht wenn man ihn an kurzen Leinen festhält und was man dann eventuell am Drachen sehen kann was sich da bewegt, verbiegt oder was auch immer.


    Mich interessiert was der Drachen in der realen Flugsituation macht, wie er sich dabei verhält und 'anfühlt'. Ich sags nocheinmal: Wenn ich keinen
    Effekt bemerken würde, würde ich es nicht machen.


    Natürlich bewirken solche Stand offs keine Wunder. Sie sind auch nur als Ergänzung zu den anderen Maßnahmen gedacht. Wer seinen Drachen
    laut oder ohne Spannschnur fliegt, kann darauf getrost verzichten. Wer aber mehr Böenunempfindlichkeit möchte und dennoch leise fliegen will, sollte es mal mit einer Gummigespannten Saumschnur und federnden Stand Offs versuchen.


    Meine ehemaligen Matrixe hatten ebenfalls serienmäßig federnde Standoffs (aus 2mm GFK) und eine Gummigespannte Saumschnur. Bei Flugversuchen mit Teleskopteilen ist nochmals eine spürbare Verbesserung gegenüber der GFK Variante eingetreten.


    Auch bei meinen Black Jacks und meinem Psycho hat das was gebracht. Grau ist alle Theorie, probierts doch einfach selbst aus und wenn Ihr meint es bringt nichts, dann laßt es eben.


    @ Johanne


    [quote]....wenn ich Carstens Teleskopstandoffsystem richtig verstanden habe, war bezw. ist dieses ja auch bei Tricktail so ähnlich gelöst....?


    Yep ist es. Beim UL. ist nur der innere Stand off gefedert in der Art wie ich es oben beschrieben habe. Beim Std. undd Vtd. sind alle Stand offs
    gefedert. Jedoch sind hier die Stand offs selbst die Hülsen, d.h. segelseitig sind 2mm CFK Stäbe auf die die Stnd offs (5mm Rohr) aufgesteckt werden.

    Gruß aus Berlin, Carsten

    Alle Merlin Vented und Ex Merlin Vented Besitzer bitte melden, natürlich nur die,die Probleme hatten.
    Wenn wir gerade von Problemen sprechen, hat jemand noch was zu den Verbindern zu sagen. Ist das Normal das die mit der Zeit ausleiern.


    Tobias

    Auch wenn es jetzt nocheinmal OT ist möchte ich kurz darauf eingehen:


    Zitat

    .......aber es interessiert mich nicht so sehr was ein Drachen macht wenn man ihn an kurzen Leinen festhält und was man dann eventuell am Drachen sehen kann was sich da bewegt, verbiegt oder was auch immer..........


    Also nimm das jetzt bitte nicht persönlich, aber...
    Damit könntest du aber herausfinden, ob es tatsächlich eine Wirkung hat, oder ,ob es sich nur so anfühlt.
    Ob der Drachen nur an der Waage gehalten wird, oder an 30m langen Strippen ist erst einmal egal. Die Windlast und die wirkenden Kräfte werden den Drachen auf die gleiche Weise belasten und verformen.


    Das wäre dann der Unterschied zwischen Wissen und Glauben.



    Und jetzt zurück zum Merlin.
    Entschuldigt bitte, das ich dazu beigetragen habe, diesen Thread so lange OT zuhalten. Ich werde an dieser STelle keine weiteren Posts zu dem Thema schreiben.

    Gruß
    Achim


    Wirkliche Intelligenz beginnt dort, wo man erkennt, dass es mit dem eigenen Unterscheidungsvermögen nicht so weit her ist......