Stand-Off-Maße vom Atrax?

    ... vom Atrax geben? Am wichtigsten wäre mir die Dicke. Ist ja so´n gewickelter GFK. Meine Schieblehre ist unauffindbar.
    Und welche Windstärke hält er im Originalzustand aus?

    Hallo zusammen!
    Gibts eine Möglichkeit den Atrax M zu entschärfen?
    Dachte an die Startfähigkeit und die Waageempfindlichkeit.
    Vielleicht die QS kürzen und/oder zweiten Standoff einbauen um ein bischen mehr Tiefe
    in das Brett zu bekommen?
    Natürlich würde er dadurch Druck und Geschwindigkeit verlieren, aber so wie er jetzt ist
    machts mir keinen Spaß. Es ist einfach zu frustrierend für mich
    wenn er bei starkem Wind erst nach 10-20 Startversuchen in der Luft bleibt :(
    Bei meinem ist die Leitkante gebrochen und Spreizen durchstoßen,
    heißt ich muss eh basteln :)


    Zitat

    Es ist einfach zu frustrierend für mich
    wenn er bei starkem Wind erst nach 10-20 Startversuchen in der Luft bleibt


    Dann verstell doch die Waage, dass der Kite etwas flacher kommt.
    Ich finde allerdings auch, dass die Flugleistungen in keinem Verhältnis zum Startverhalten stehen. Der Atrax wird meiner Meinung nach völlig überbewertet und ist in meinen Augen eine Fehlentwicklung, weder Power noch Speed. Einzig der 0.65 läuft richtig gut, hat aber mit den anderen Atrax-Modellen nix zu tun. Wer meinen Atrax haben möchte...

    .. kann meinen auch haben :-O
    Bei flacherer Einstellung kann ich ihn gut starten, klappt aber leider am Windfenster extrem früh um.
    Klappt also auch nicht so jut..

    Keine Vorschläge zur Modifizierung?
    Dann bleibt wohl nur ausprobieren!
    Werde es wohl so machen wie oben beschrieben,
    muss mich nur noch für eine genaue Position
    der zweiten StandOffs entscheiden.


    Grundsatzfrage:
    Wie verhält sich ein ein Drachen, wenn die Standoffs
    a) weit innen (Richtung Mittelkreuz),
    b) recht mittig, oder
    c) weit aussen (zur Lk)
    sitzen?

    Der Atrax ist ein ziemliches Sensibelchen, was das Waage- und sonstiges Setup angeht.
    Heisst man muss sich schon etwas mit dem Kite beschäftigen.
    Ich jedenfalls habe auch länger gebraucht, um ihn zu verstehen.


    - Die Waage muss auf den Wind passen, ist in 2-3mm Schritten auszutesten, dabei aber keinesfalls zu flach, denn sonst klappt er um.
    - Der Start muss also schon etwas anspruchsvoller sein
    - Und dann, die Standoffs: Damit hatte ich im Urlaub Ärger, die Standoff-Halter auf der UQS hatten sich etwas nach inner vorschoben, was das Flugverhalten ziemlich ruiniert hat! Habe ich dann bei der Durchsicht in der FeWo gemerkt...
    --> Die müssen recht weit nach aussen, so dass die Winglets stramm ausgestellt sind, ca. 1cm vom Segellatten-Tunnel.
    Der Standoff sollte etwas schwerer reingehen, da muss Spannung drauf.
    --> Dann war auch wieder das Flugverhalten OK.
    - Der Wind muss passen, an der See gehen auch mal gleichmäßige 3bft, im Binnenland wird das meist schwierig, er kann Windlöcher nicht gut ab. Wohlfühlbereich finde ich ist von 4-5 wobei er auch Böen darüber aushält. Im oberen Windbereich ist der Zug brachial für seine Größe.
    - Die Leinen müssen passen, nicht zu schwer und nicht zu leicht. 25m bis 30m kommen n.m.E. am besten, Stärke 60/75 bin 100 daN.


    Ich würde Dir wie folgt raten,
    - erstmal die Waage und Standoffeinstellung prüfen
    - Die Standoff-Aufnahme auf der UQS mit ein paar Windungen Tesa gegen Verstellen sichern
    - Umbau auf APA B Verbinder, die halten dann auch sicher. Hatte ebenfalls das Problem durchstossener Verbinder.
    Wobei speziell die UQS belastet sind, oben kann n.m.E. so bleiben, die originalen halten bei mir problemlos.
    - Vor dem Ausstaben penibel die Verbinder-Positionen markieren, z.B. mit Permanent-Stift auf der LK Tasche


    - Solltest Du dann noch immer nicht mit ihm warm werden, könntest Du die Spreizen leicht kürzen,
    und zwar erstmal je 3mm abfeilen, dann testen. Standoffs entsprechend anpassen nach Bedarf
    -> Halter nach aussen, wenn zuwenig Spannung sein sollte

    - Ansonsten lohnt der Umbau auf mittige Standoffs meiner Meinung nach nicht,
    wenn Du sowas möchtest, kannst Du auch einfach den Spyder anschaffen, und bekommst gleich einen funktionierenden Kite.
    So könntest Du später nochmal dem originalen Atrax eine weitere Chance geben.


    Also ich finde, der Atrax ist rau und zickig, er macht aber auch Spass-
    und zwar sowohl was das Flugbild angeht, als auch das Erfolgserlebnis, das Biest gemeistert zu haben.

    Cheers


    Joachim

    Danke für die ausführliche Beschreibung!
    - Mit der Waageeinstellung hab ich im Urlaub ein bisschen rumprobiert, leider ohne großen Erfolg..
    (An der Nordsee in DK bei echt gutem Wind)
    - Start-Prozedur/Anleitung ist ja zu finden im Forum, ist mir aber (bitte nicht hauen :) )
    zu anstrengend.
    - mit der Stand-Off Aufnahme an der UQS hatte ich keine Probleme, sie saß immer stramm weit
    aussen. Ja, stimmt die Standoffs müssen richtig "reingeknüppelt" werden.
    - Leinen hatte ich dran in 30m - 80/110daN


    - APA B Verbinder? Ok, werd ich umsetzen.
    - Spyder anschaffen? Hab schon genug Geld für Kites ausgegeben in diesem Jahr :-O
    (--> armer Student, da muss man schon mal die Streben kürzen^^)


    Also, nochmal vielen Dank für deine Mühen und Tipps, aber ich habe mit dem Atrax (so wie er ist)
    abgeschlossen und werde ihn wohl modifizieren.
    Wenns soweit ist und auch noch entsprechender Wind sein sollte hier,
    werde ich hier mal von Erfolg oder Misserfolg berichten.

    Hallo!


    Habe heute die UQS um jeweils ca 1cm gekürzt und zusätzliche Standoffs verbaut.
    Und ich konnte sogar direkt Testfliegen :O


    Für meinen Geschmack echt total genial geworden!
    Starten war kein Problem, er fiel in den Windlöchern nicht einfach runter sondern
    blieb sogar einige Zeit im Stall bevor er abdrehte.
    Bei wenig Wind flog er so langsam vor sich hin und in den Böen hat er dann richtig Gas gegeben!
    So hätte ich mir das von Anfang an gewünscht!


    Er ist nun tatsächlich Binnenland-tauglich! :-O

    Hi Thilo,


    soweit schauts schonmal gut aus! :)


    Um die Kiste noch etwas flotter zu machen ohne die verbesserten Starteigenschaften zu ruinieren:
    Ich denke die zusätzlichen Stand-Offs sind etwas zu weit innen.Wichtig wäre auch, dass Du die Kielstababspannung stramm ziehst, weil sonst das Segel etwas zu locker sitzt. Auf dem Video wirkt die Waage immer noch zu flach. Versuche mal eine steilere Einstellung. Insbesondere solltest Du dabei den Schenkel zum Kreuz hin etwas verkürzen, da Du ja auch die Spreizen gekürzt hast.


    Viel Erfolg und nur Mut! :H:

    Hi,


    danke für die Tipps! ;)
    Die Positionen der Stand-Offs lassen sich leider nicht mehr so einfach ändern.
    Abspannung ist nun stramm, wird besser :-O


    Habe jetzt auch die Waageschenkel zum Mittelkreuz mal verkürzt, macht allerdings nur Spaß wenn ein
    starker Grundwind herrscht.(macht dann auch richtig fez weil er dann sehr agil ist)
    Bei weniger Wind lässt er sich schwieriger oben halten und überdreht recht stark.


    Das mit dem oben halten gilt natürlich auch fürs steiler stellen..Hier im Binnenland ist der Wind leider
    selten sauber, so dass sich die Waage nicht präzise auf einen Wind trimmen lässt :(


    Hab auch nochmal Aufnahmen gemacht um das Verhalten im Nachhinein noch vergleichen zu können,
    die spiegeln das überdrehen leider auch wieder.


    Gruß,
    Thilo

    Überdrehen ist Pilotensache!


    Du sollst auch nicht eine Seite komplett entlasten. Das Dingen ist doch kein Zappeldrachen! Ne neeee neee. :-O


    Was Du beschreibst ist aber genau das was ihn dann auch schneller macht. Die schnellsten Stabdrachen sind ALLE irgendwo kritisch und ein Flugverhalten wie bei Trickdrachen ist ausgeschlossen damit.


    Mach mal weiter! :) :H:

    Ist halt meiner erster Speedy :-O Das er kein Schönflieger oder Trickdrachen ist,
    ist auch klar. Auch wenn ich schon ein paarmal unabsichtlich gefadet bin :-O


    Und wenn er dann genug Wind hat, ist es auch echt hammer!
    Im Prinzip kann man ihn also erst ab 3-4 bft aus der Tasche holen?!
    Dann brauch ich wirklich noch eine Schwachwindalternative..
    Geschwindigkeit macht süchtig^^
    Gibts was für den unteren Windbereich?
    Hab hier mal gelesen dass der Willy sehr Binnenlandfreundlich ist..


    Hab noch einen Minimaster Explorer, aber ich trau mich meist nicht den
    auf die Wiese mitzunehmen mit seinen dünnen Gräten..0,5mm Stand-Offs


    Wollte nächstes WE nach Menden, hoffentlich ist da ein schöner Wind!
    Bzw.. darf man da auch als nicht angemeldeter fliegen?
    Mit Drachenfestbesuchen bin ich noch unerfahren..


    Und keine Angst, so schnell geb ich nicht auf :)
    Wenn man dann erst einmal angefixt ist..

    Der Atrax M ist für mehr Wind gebaut, richtig! - genau DA macht er auch mächtig Spaß wenn er korrekt eingestellt ist und der Pilot mit umkann, die Leinenlänge und Stärke muss passen. Für weniger Wind gibt es ja noch seinen großen Bruder den Atrax L. Beide zusammen in im Übrigen ein geniales Gespann! Der ist auch bei 2-3 Bft sehr flott und druckvoll unterwegs. Was auch schon sehr früh geht ist der URO120 z.B. um bei Spiderkites zu bleiben. Schau Dir da unbedingt auch mal die Matten von Spiderkites an! Die Lycos 2.5 Competition ist ne echte Highend-Leichtwindwaffe und die Lycos 1.6 fällt auch an leichten Leinen bei 1-2 Bft nicht vom Himmel.


    Von anderen Herstellern gibt es auch einige Kites die schon bei weniger Wind schön flott werden und nicht für zu viel Frust führen am Anfang. Der "Wilde Willy" und der "Torero" (SpaceKites) in der 6 mm Ausführung wäre so einer! Wichtig ist aber, dass der Pilot auch lernt damit um zu gehen. Dünne, hochwertige und passende Leinen von der Länge her sind hier oft der Schlüssel. Es muss auch nicht immer 35m Wettkampflänge sein.



    Was eine Kite-Empfehlung von anderen Herstellern angeht angeht halte ich mich etwas zurück, weil ich Dein aktuelles Pilotenkönnen nicht richtig abschätzen kann. Ich spreche also nur mal für mich: Bei weniger Wind fliege ICH aktuell z.B. sehr gerne meinen Balor 160 UL (LevelOne Kites) vor allem weil der auch noch für einen UL richtig Wind (5 Bft+) ab kann und der Kite recht unkritisch ist. Der 200er geht auch schon sehr gut bei wenig Wind.


    Wenn Du etwas erfahrener bist gibt es auch eine ganze Reihe sehr spezieller Kites unterschiedlicher Hersteller für den unteren Windbereich. Also spezielle UL oder sogar SUL Ausführungen.


    Um mal ein paar zu nennen wo bei 2-3 Bft schon gut gehen:


    S-Kite 0.9 UL - Stephan Knickmeier
    Truxxal 195 UL - Popeye Kites
    n-Finity 0.6 in leichter Ausführung und SAS 125 - Korvo Kites
    Mustang II, Typhon Light (dafür brauchst aber gut Erfahrung!), Panthere Midi, Panthere II - Long Duong


    Absoluter Spezialist für Leichtwind: Andre Eibel / AEtherKites
    Spectre SUL ist dabei speziell auf Minimalwind und widrigste Verhältnisse ausgelegt. Aber auch der Spectre / Mini fliegen erstaunlich früh, stabil und sehr schnell.
    Cutlass 200 wäre dann was für wenn Du richtig viel Erfahrung gesammelt hast und nach neuen Herausforderungen suchst.

    Danke für die ausführliche Antwort!
    Einfach toll wenn sich jemand so viel Zeit nimmt, obwohl er das wahrscheinlich schon 100mal erzählt hat ;)


    Die Matten sind ja tatsächlich sehr flott unterwegs. Wahnsinn, hätte ich nie gedacht! Dennoch mag ich Stabdrachen viel lieber.
    Habe zwar auch ein 2m² 4-Leiner-Matte, die packe ich aber nur aus um mich über die Wiese ziehen zu lassen :-O


    Da mein preisliches Budget sehr eingeschränkt ist, fallen die ganzen schönen Custom Kites leider schon mal raus :-/
    Selbst der Williy und der U.R.O sind schon gut an der Grenze, habe jedoch ein Auge auf das Verkaufsboard...


    Da muss ich sagen das mir das Flugbild vom U.R.O 120 ein Wenig besser gefällt. Wirklich ein schöner Kite!
    Der angegebene Windbereich startet allerdings erst bei 2,5 bft?


    Ich werd mir das ganze nochmal durch den Kopf gehen lassen und ggf. einen neuen Thread im entsprechenden Board starten
    damit das hier nicht in einen Beratungsthread ausufert!


    Trotzdem nochmals vielen Dank für die aufschlussreiche Antwort!


    Gruß,
    Thilo

    Du brauchst Dich nicht fürs Fragen zu entschuldigen. Machen wir hier gerne. Wer anständig fragt bekommt en anständige Antwort! :)


    Der URO 120 fliegt stabil ab 7-10 km/h Wind (je nach Qualität des Windes). Es gibt keine halben Windstärken bzw. Beaufort.