Flare Selbstbau und ein paar Fragen

    Gruezi !


    Mein erster "richtiger" Drache ist nun fertig und ich hab ein kleineres Problem. fliegen tut er einwandfrei aber er "hängt" nach links.
    Gebaut habe ich einen Flare aus Spinnakernylon da ich einen Drachen wollte den ich zusammenrollen kann und keinen riesen der nicht in mein Auto passt.
    Nach einigen Problemen beim nähen des Nylons.. das rutscht ja tierisch... ist er fertig. wenn auch sicher nicht perfekt.


    Aber zurück zu meinem kleinen problem. Der Drache neigt sich nach links im Flug, ich habe die Waageeinstellung mehrfach überprüft die angegebenen längen Stimmen.
    Hier mal bildlich festgehalten wie sich das im Flug äussert :


    Kann mir jemand einen Tip geben wo man da ansetzen kann das der Drache gerade fliegt ?


    Gruß,
    Jens

    Hallo !


    Ja die Waage ist verstellbar. Laut dem Buch was ich hier habe (etwas älter "Drachen - bauen und steigen lassen" von Wolfgang Schimmelpfennig) nennt sich das wohl "vierschenkelige Verbundwaage".
    Also die beiden oberen schnüre gehen zusammen an einen Ring, die unteren an einen zweiten und dann von beiden ringen die zusammenführung zu einem dritten.


    Der Drachen ist mit dem Querholm aufgespannt aber das Segel an sich ist lose.
    Heute bei dem doch sehr schön starken wind ist mir aufgefallen das der Drachen sich mit der Spitze zum Wind stellt je höher die Windgeschwindigkeit ist. Ist blöd zu beschreiben deswegen ein Bild :


    Position 1 nimmt der drache bei mäßigem Wind ein, Position 2 bei starkem Wind.


    Zur Waage:


    Eigentlich kann es doch nur eine fehlerhafte einstellung der Schnüre von Ring 2 oder Ring 3 zu einer Seite sein. Oder eben an beiden Ringen. Gibts da irgendeinen Trick ? In meinem Buch stehen leider nur die Maße.. :/


    Gruß,
    Jens

    Moin Moin Jens


    Blöde frage :kirre:
    Hast du dein Segel schon mal gefaltet und aufeinander gelegt,um zu sehen beide seiten gleich sind????


    dann hast du geschrieben dein Segel ist lose?bei meinem ist es stramm und ich habe eine Spannschnur an der Spreitze ,aber so schräge wie deiner fliegt glaube ich du hast ihn Asymetrisch gebaut!!!!!!


    viel spaß beim Ändern :D:D


    Kai-Uwe

    normal sein ist öde

    Hi Jens


    Ich habe vor Jahren mehrere Flares gebaut und hatte das selbe Problem.
    Ich konnte machen was ich wollte,die Dinger standen schief zum Wind.


    Ich denke es lag an meinen Nähkünsten


    Die ganze Sache hat den Vorteil,
    dass Du jetzt mehrere Drachen an einen Bodenanker hängen kannst
    ohne das sie sich ins Gehege kommen. ;)


    Nimms locker


    Gruss Peter

    Der Querholm ist gerade. Der wird nur in die Taschen an den Flügelspitzen geschoben.
    Eine Spannschnur hat der nicht. Die Biegung macht dann .. hoffentlich.. der Wind.


    Segel leg ich nachher mal übereinander, ich hab eben festgestellt das ich bei der Waage mich auch etwas nunja.. vermessen habe das hab ich eben korrigiert und das teste ich gleich erst einmal. Zum umnähen bräuchte ich erst einmal eine Nähmaschine, eine eigene hab ich nicht die muss ich mir immer borgen.

    Das ist ein typisches Flareproblem, das du da schilderst. Habe schon viele Flares gebaut, auch mal ein "Flaro-Train".
    Prinzipiell ist der Flare ein Drachen für wenig Wind. Wenn der Wind stärker wird, neigt dieser Drachen, der eine enorme Fläche hat, immer dazu, seitlich auszubrechen.
    Folgendes kannst du versuchen: Stelle ihn bei stärkerem Wind etwas härter ein und verkürze unten rechts den Waageschenkel, damit der Drachen nach rechts geht. Außerdem würde ich empfehlen, die Querspreize im Segel in der Mitte mit einer großen Tasche zu "fangen", dann kann sie dir in einer Bö nicht so leicht brechen. Auf keinen Fall darf die Querspreize aber an den Längsholmen festgehalten werden.
    Außerdem wirkt ein Windsack oder eine Turbine sehr gut als Stabilisator bei zickigem Wind.


    Was auch immer du machst, du wirst aus dem Flare niemals einen stablilen Himmelsanker bei Hackwind machen können, dafür sind Codys und Sturmboxen zuständig. Der Flare ist von Natur aus einfach ein sommerlichen Lüftchensegler an langen Leinen.

    Krieg den Hütten, Friede den Palästen!

    Hallo Monster-so-Grün! :-O


    Zitat

    (...) die Querspreize im Segel in der Mitte mit einer großen Tasche zu "fangen", dann kann sie dir in einer Bö nicht so leicht brechen.


    Schau doch mal genau hin: Der Querstab steckt bereits in einer langen Stabtasche, die fast die gesamte Breite des Mittelsegels einnimmt! Dies entspricht dem Bauplan von W.Schimmelpfennig.

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    Naja, so ganz klar kann man das ja nicht erkennen.
    Die Flarevariante von Pelham fliegt übrigens besser als die von Schimmelpfennig. Ist noch ein bisschen besser bei Leichtwind und nimmt einen noch steileren Leinenwinkel ein.

    Krieg den Hütten, Friede den Palästen!

    Der Querstab ist in einer Tasche. Die ist 4cm kürzer als das Mittelsegel.


    Das Segel hab ich nun auch einmal übereinander gelegt, es ist symmetrisch. Okay der Saum ist mal ein millimeter verrutscht oder ähnliches.
    Das einzige was wirklich etwas schief geworden ist sind die Kiele aber das bewegt sich auch in einem bereich unter einem zentimeter.


    Ich werde das mit der Spannschnur zuerst einmal testen !


    Wundern tut mich allerdings die aussage von Schimmelpfennig im Buch das sich die Querstrebe(0,8cm) im Flug wölbt. Ich hatte den Drachen nun schon bei starkem wind draussen und da kann man dann mit etwas Phantasie eine leichte Wölbung erkennen aber mehr auch nicht. Die beiden vertikalen Streben wölben sich dagegen enorm weil sie ja auch viel dünner sind(0,6cm).

    Zitat

    Original von JensF:
    (...) Das einzige was wirklich etwas schief geworden ist sind die Kiele aber das bewegt sich auch in einem bereich unter einem zentimeter.


    Hoppla, Moooh-ment mal!
    Der Drachen ist vergleichsweise klein - Nichts für ungut! :) - und du hast Differenzen bis zu 9mm ? (?)
    Bedenke: Je kleiner der Drachen, umso größer die Auswirkung auch kleinster Fertigungsdifferenzen!


    Zitat

    Wundern tut mich allerdings die aussage von Schimmelpfennig im Buch das sich die Querstrebe(0,8cm) im Flug wölbt. Ich hatte den Drachen nun schon bei starkem wind draussen und da kann man dann mit etwas Phantasie eine leichte Wölbung erkennen aber mehr auch nicht. Die beiden vertikalen Streben wölben sich dagegen enorm weil sie ja auch viel dünner sind(0,6cm).


    Kommt ganz darauf an, welches Holz du gewählt hast.


    Ein Biegen der Längsstäbe wirkt sich bei diesem Drachen (und auch bei den meisten anderen) destabilisierend aus. Ich verarbeite sehr gerne Rundstäbe aus Buche, auch wenn viele Drachenkonstrukteure mir schon klarmachen wollten, daß Buche viel zu schwer sei. Aber da, wo es auf die Steifigkeit des Stabes ankommt und man leicht erhältliche Baumarktware einsetzen möchte, ist Buche eine gute Wahl. Davon ausgehend, daß der Drachen gemäß Plan eine Länge von 100cm hat, ist die Beschaffung der Stäbe recht einfach. Meine Empehlung: Buchestäbe mit 6mm Durchmesser.


    Für den Spreizstab würde ich 8mm Fichte nehmen. Mit Buchestäben habe ich aufgrund ihrer Steifigkeit schon schlechte Erfahrungen gemacht. Da Fichtenholz sehr langfasrig ist, kann man es gut biegen. Ist es sehr trocken, sollte es vorher gewässert werden, damit es nicht bricht.
    Da der Spreizstab insgesamt ca. 150cm lang sein muß, kannst du ihn in der Mitte teilen und zum Aufbau mit einer Muffe aus Aluminiumrohr zusammenstecken.
    Du solltest darauf achten, daß du keine Stäbe aus Kiefer nimmst. Kiefer ist sehr harzig, und du hast schnell hässliche Harzflecken im Segel. :-/

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    Ich nehm niemanden was übel :) Will ja lernen !


    Das Segel ist Symmetrisch, nur die Kiele nicht ganz. Da die keine Segelwirkung haben sondern nur der Stabilisierung dienen, denke ich eigentlich das dort geringe unterschiede nicht so schlimm sind. Die Spitzen der Kiele liegen aufeinander, nur an den Kanten ist mir die Naht nicht so gelungen. Ist leicht bogenförmig geworden, bei einem sozusagen konkav, bei anderem Konvex und damit komm ich ca auf 9mm Differenz.


    Die reine Segelfläche ist allerdings wirklich symmetrisch :)


    Wenn ein Biegen der längsstäbe destabilisierend wirkt wäre es dann nicht ebenfalls negativ wenn man den Längsholm vorspannt ?
    Alle verwendeten Stäbe sind aus Raminholz also wirklich sehr biegsam. War bzw ist das in dem Fall nicht so die beste Wahl gewesen ? Zum glück ist ein tauschen der Stäbe ja ein leichtes. Ich hätte hier auch noch Carbonröhren diverser Durchmesser zwischen 5 und 10 millimeter da könnte ich auch mal mit herumexperimentieren.


    Aber ich besuch auf jeden Fall mal ein paar Baumärkte hier in der Gegend, mal sehen ob sich Buche und Fichte finden lässt :)

    Probiers erst mal mit der Vorspannung der Spreize und dem justieren der Waage durch einbuchten von Ringen. Die Stäbe kannst du später immer noch tauschen.


    Ob das Problem deine Kiele sind, ist schwer zu sagen. Die stabilisieren ja nicht nur die Längsachse. Wenn die asymmetrisch links/rechts sind kann es zu leichten Druckunterschieden kommen was auch deinen schiefen Flug hervorrufen könnte.


    Das ist aber alles Theorie. Probiere erst mal die Waage zu justieren. Das dürfte das erfolgversprechendste sein. Die Maße der Schimmelpfennigwaage sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Bei meiner Multiflare aus dem gleichen Buch habe ich die Waage letztendlich fast 50% länger gemacht, was eine bessere Trimmung ermöglicht. Reine Geschmackssache und man muss sich bei bestimmten Dingen nicht immer sklavisch nach der Anleitung richten. Das seh ich eher als Richtwert und Vorschlag an.

    Zitat

    Original von JensF
    Wenn ein Biegen der längsstäbe destabilisierend wirkt wäre es dann nicht ebenfalls negativ wenn man den Längsholm vorspannt ?


    "Längsstäbe" und "Längsholm" sind aber doch "datt gleiche"... :O
    Du meinst wahrscheinlich statt "Längsholm" den Spreiz- bzw. Querstab.
    Wenn der gespannt wird, ergibt sich ein Flügelprofil, das du gut erkennen kannst, wenn du den Drachen mal von der Vorderkante (die sogen. Leitkante) aus betrachtest. Das Mittelsegel liegt etwas tiefer als die beiden nun leicht schrägstehenden Flügel. Denke mal an die leichte V-Stellung von Flugzeugtragflächen.


    Zitat

    Alle verwendeten Stäbe sind aus Raminholz also wirklich sehr biegsam. War bzw ist das in dem Fall nicht so die beste Wahl gewesen ?


    So sollte man es nennen, ja. Vom technischen Standpunkt gesehen sind wohl CFK-Stäbe derzeit die beste Wahl.


    Zitat

    Zum glück ist ein tauschen der Stäbe ja ein leichtes. Ich hätte hier auch noch Carbonröhren diverser Durchmesser zwischen 5 und 10 millimeter da könnte ich auch mal mit herumexperimentieren.


    Wenn du solches Material doch schon hast, warum nutzt du es dann nicht?
    Ach ja, stimmt: Du fängst gerade erst an mit dem Drachenbau - :sorry:
    Falls die vorhandenen Stäbe allerdings aus dem Modellbau stammen, könnten sie zu dünnwandig sein. Nach meiner Erfahrung sind die für den Drachenbau im Bereich der Einleiner eingesetzten Stäbe meistens dickwandiger (1.0mm aufwärts) als die im Modellbau verwendeten (ca. 0.5mm).
    Für den Flare würde ich nun Ø5mm CFK-Rohre längs und Ø6mm für den Querstab einsetzen. Da die Stäbe sehr scharfe Kanten an den Enden haben, sollten sie jeweils mit runden Endkappen ausgestattet werden. Wird der Querstab in der Mitte "gemufft", sollten die beiden Stabenden, die in der Muffe stecken, innen aufgefüttert werden. Hierzu kein Holz benutzen, da es garantiert bei Feuchtigkeit oder Nässe aufquillt und den Stab sprengt!

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    moin moin jens!


    den querstab wie von allen beschrieben vorspannen !!!!!!flachdrachen "mögen" das!!!hatte mit meinem schuckstück vor jahren das problem das es aufeinmal nicht mehr flog,hatte nach einem crash den querstab von 5 auf 6mm cfk geändert,es flog erst wieder nach anbau einer spannschnur!!!


    die kiele sollten auch gleich sein denn was nützt dier sonst eine genau eingestellte waage?????


    gruß kai-uwe

    normal sein ist öde

    Danke für eure Tips !


    Ich hoffe nächstes Wochenende ist etwas Wind das ich testen kann. Bis dahin sollte ich das nähen hinbekommen haben.